Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

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nkten und mußten von hier unter dem nachteiligen Einfluß der 
ampfesszenen die Schlacht lenken, so werden sie jetzt weit hinter 
der Front sein und bei ruhiger Überlegung in geschütztem Ort 
mittels Kraftwagen, Telegraphie und ufeschih ihre Trupppen zum 
Siege führen. 
56. Der Unteroffizier als Soldat und als Korporalschafts- 
führer vor, auf und nach einem großen Ubungsmarsch. 
Gedankengang: 
Einleitung: Die großen Übungen, der wichtigste Dienstzweig und 
der Endzweck des Exerzierens. 
Ausführung: 
I. Der Unteroffizier als Soldat. 
a) In der Pflicht gegen sich selbst. 
b) In der Pflicht, ein Vorbild zu sein. 
II. Der Unteroffizier als Korporalschaftsführer. 
a) Die Pflicht vor dem Marsche. 
b) Die Pflicht während des Marsches. 
c) Die Pflicht nach dem Marsche. 
Schluß: Tut der Unteroffizier hier seine Pflicht gewissenhaft, dann 
ist er eine Hauptstütze der Armee. 
Ausführung: 
Das ganze militärische Exerzieren hat den Zweck, die Truppe 
für den Dienst vorzubereiten, der im Kriegsfall die größten An- 
forderungen an sie ge es ist dies der Kriegsmarsch. Es kommt 
nicht darauf an, ob die Truppe das Endziel erreicht, sondern daß 
sie diesen Punkt auch ohne Verluste und im gefechtsfähigen Zustande 
erreicht. Es ist daher notwendig, daß jeder Einzelne wohlvorbe- 
reitet den UÜbungs- bezw. Kriegsmarsch antritt. Die sebicht des 
Korporalschaftssührers ist es, jeden seiner Leute in dieser Hinsicht 
zu belehren und zu beaussichtigen. 
Die beste Lehre ist das Vorbild. Der Unteroffizier muß . 
also befleißigen, das, was er seinen Leuten zu tun bestehr, an si 
selbst zu üben. Nichts wirkt schlechter auf die Truppe, als wenn 
ein Unteroffizier durch eigenes Vrrschulden den Anstrengungen eines 
Marsches unterliegt. Er ist es daher sich, seiner Gesundheit und 
seinem Stande schuldig, so zu leben und zu handeln, daß er die 
Strapazen überwindet. Der Unteroffizier, der, den Vors eisten 
gemäß, seine Füße pflegt, sich zeitig zur Ruhe begibt und Alkohol- 
enuß vermeidet, wird die Freude haben, daß seine Leute nach 
einem Beispiel leben und handeln, und wird so besser erreichen, 
seine Korporalschaft gesund zu erhalten, als wenn er anordnet und 
nicht selbst danach ban elt. 
Noch mehr Aufmerksamkeit als sich hat er aber seinen Leuten 
zuzuwenden. Er hat sie #ßvß über die notwendigen Vor- 
bereitungen zu einem Ubungsmarsch zu belehren und auf die Nach- 
teile bei Nichtbeachtung derselben aufmerksam zu machen. Schon 
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