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Ein Zeppelin über Paris.
W.T. B. Frankfurt a. M., 29. Oktober. Nach einer Meldung
der „Frankfurter Zeitung“ berichtet die Zeitung „Aftonbladet“ in Goete-
borg aus Paris:
Am Mittwoch erschien über Paris ein Zeppelin. Es wurden sechs
Bomben abgeworfen, von denen drei größeren Schaden anrichteten. Acht
Personen wurden getötet und eine beträchtliche Anzahl wurde verletzt.
Französische Flieger versuchten, das Luftschiff anzugreifen, es entkam je-
doch in den Wolken.
Der Burenaufstand.
W.T.B. Rom, 29. Oktober. In einer Mitteilung der englischen
Botschaft in Rom wird bestätigt, daß der Aufstand von Oberst Maritz jetzt
endgültig durch den Obersten Brits bei Kakermas niedergeworfen worden
sei, daß aber die Generale Beyers und Dewet sich gegen die Regierung
mit einigen Burghers von der Orangeriverkolonie und Westtransvaal
erhoben haben. Die Regierung habe energische Maßregeln ergriffen, um
die Ordnung wiederherzustellen. Die große Mehrheit der Burghers in
allen Staaten sei loyal.
W.T. B. London, 29. Oktober. Das Reutersche Bureau meldet
aus Kapstadt: General Botha verließ Rustenburg am Dienstag morgen
und bekam am Vormittag Fühlung mit den Anhängern des Generals
Beyers, die er in die Flucht schlug. Bei der den ganzen Tag fortgesetzten
Verfolgung wurden 80 Mann gefangen genommen.
Die Lage in Galizign. 1
W.T. B. Wien, 29. Oktober. (Drahtb.) Amtlich wird verlaut-
bart:
29. Oktober, mittags.
Auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatze fanden gestern keine größeren
Kämpfe statt. In den letzten Tagen wurden die Versuche der Russen,
gegen den Raum von Turka vorzudringen, erfolgreich abgewiesen.
Der stellvertretende Chef des Generalstabes.
v. Hoefer, Generalmajor.
Ein englischer Anschlag in Deutschland.
Das Amtsblatt der Eisenbahndirektion Berlin enthält folgende inter-
essante und höchst bezeichnende Mitteilung:
„Bei Entladung eines von einer deutschen Zeche an eine Geschoß-
fabrik abgesandten Wagens Kohlen ist mitten zwischen den Kohlen ver-
steckt ein geladenes englisches Artilleriegeschoß vorgefunden worden. Ver-
mutlich war ein Anschlag beabsichtigt. Dieser Fall mahnt zur größten
Vorsicht. Das beteiligte Personal ist zu unterrichten. Die Güterabferti-
gung haben auch die von ihnen bedienten wichtigen Privatbetriebe zu
warnen.“
Der Mordanschlag auf einen österreichischen Truppenführer.
Wien, 29. Oktober. Der Berichterstatter der „Deutschen Tages-
geitung! meldet: Heute erfährt man den Namen des österreichischen
ruppenführers, auf den infolge der von Rußland augsgesetzten Beloh-