Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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nung von 80 000 Rubel ein Mordanschlag versucht wurde. Es ist dies 
der Kihror des Landesgendarmerie-Kommandos Nr. 13, Oberstleutnant 
Eduard Fischer, der infolge seiner Verdienste um die Befreiung der Buko- 
wina von den Russen soeben vom Kaiser zum Obersten ernannt wurde. 
Während einer Autofahrt wurden auf ihn aus einem Revolver mehrere 
Schüsse abgegeben, die glücklicherweise nicht trafen. Der Mordbube, der 
verhaftet werden konnte, ist ein Lehrer namens Gabrielescu. Man fand 
bei ihm Briefschaften, aus denen hervorging, daß er in russischem Solde 
stand. Er wurde standrechtlich erschossen. „Dtsche. Tagesztg.“, 30. Okt. 
Die Opfer der „Karlsruhe“. 
Rotterdam, 28. Oktober. Der „Rotterdamsche Courant“ bringt 
einen von dem Lloydagenten in Teneriffa stammenden Bericht über die 
von dem Kreuzer „Karlsruhe“ versenkten Schiffe: 
„Strathroy“ 2807 Tons; „Male Branch“ 2761 Tons; „Highland 
Hope“ 3323 Tons; „Cornish City“ 2431 Tons; „Rio Iguassu“ 2442 
Tons; „Farn“ 2735 Tons; „Niceto de Larrinaga“ 3173 Tons; „Cervan- 
tes“ 2932 Tons; „Pruth“ 2867 Tons; „Lynrowan"“ 2098 Tons; „Maria“ 
3649 Tons; „Condor“ 1958 Tons und „Indrani“. Die „Maria“ soll ein 
niederländisches Schiff gewesen sein (die Meldung stammt aus englischer 
Quelle), alle anderen waren englische Schiffe. Die „Cornish City“ fuhr 
mit 6000 Tons Steinkohlen von Cardiff nach Rio, die „Farn“ mit 4000 
Tons nach Montevideo. Die „Karlsruhe“ konnte sich also ausgiebig mit 
Kohlen versorgen und wird nun Nutzen davon haben, da jetzt, wie mit- 
geteilt, nach den Angaben der englischen Admiralität 70 Kreuzer, da- 
runter die schnellsten der ganzen Flotte ausgesandt worden sind, um die 
9 deutschen Kriegsschiffe, die sich im Atlantischen Ozean, der Südsee und 
dem Indischen Ozean befinden, unschädlich zu machen. 
„Berliner Neueste Nachrichten“, 30. Oktober. 
Erbitterung des Islam gegen England. 
Konstantinopel, 29. Oktober. Nachrichten aus Aegypten zu- 
folge verboten die Engländer unter dem Vorwande der Unsicherheit der 
Verkehrsstraßen die Pilgerschaft nach den heiligen Stätten des Islam. 
Die Engländer scheinen vermeiden zu wollen, daß die Mohammedaner 
Aegyptens mit der übrigen mohammedanischen Welt in Berührung kom- 
men. Diese Eingriffe in religiöse Angelegenheiten verschärfen die Erbit- 
terung gegen England. Die Blätter bestreiten die Gültigkeit der zustim- 
menden Begutachtung, die der Obermufti unter englischem Druck gab. 
Tägl. Rundschau, 30. Oktober. 
Ausweisung der Deutschen in Hongkong. 
Einem Telegramm zufolge, welches das Berliner Exporthaus Arn- 
hold, Karberg u. Co. von seinem Vertreter aus Hongkong heute erhielt, 
müssen unsere Landsleute innerhalb acht Tagen die Insel verlassen. Von 
diesem Befehl der englischen Regierung werden etwa 400 Personen und 
Firmen betroffen, die sich in der Handelswelt Ostasiens eines großen An- 
sehens erfreuen und die darum schon seit langem die Mißgunst der Eng- 
länder erregt hatten.
	        
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