— 688 —
wurde, zum Sinken. Von den russischen Offizieren sind fünf gerettet
worden, darunter ein Fregattenkapitän. Alle Gefangenen wurden nach
Jsmid gebracht.
Die Kabelverbindung mit Odessa ist unterbrochen. Die telegraphische
Verbindung mit dem Ausland ist auf das deutsche Kabel nach Konstanza
und über Smyrna—Syra gelegt worden. — Die russische Bank, ver-
Luishene russische Betriebe und die Mehrzahl der russischen Klöster sind
geschlossen.
„
Ein braver österreichischer Flieger gefallen.
Wien 2. November. Anmtlich wird verlautbart: Unsere Islenstoe
durch die Macwa schreitet siegreich vorwärts. Aus seinen befestigten
Stellungen vertrieben, hat der Gegner bisher nur wenig Widerstand ge-
leistet. Nur an der Nordlisiere von Sabac mußten stark verschanzte Posi-
tionen im Sturmangriff genommen werden. Auch Sabac selbst wurde heute
nacht erstürmt. Unsere durch die Macwa vorgerückten Kolonnen haben
die Bahnlinie Sabac—Ljesnica bereits überschritten. Kavallerie ist am
Feinde und hat auch Gefangene gemacht.
Einen schweren Verlust haben unsere Balkanstreitkräfte zu beklagen.
Der Feldpilot Oberleutnant Sanchez wurde von einem feindlichen
Geschoß, welches auch seinen Beobachter verletzte, schwer verwundet. Trotz
furchtbarer Schmerzen und mit Aufbietung seiner letzten Kräfte vermochte
der wackere Pilot seinen Apparat noch auf den etwa 70 Km. entfernten
Flugplatz zu steuern und dort glatt zu landen. Oberleutnant Sanchez ist
gestern seinen Wunden erlegen. Vor seinem Tode erhielt er noch das ihm
von Seiner Majestät telegraphisch verliehene Militärverdienstkreuz.
Potiorek, Feldzeugmeister.
Kämpfe in Russisch-Polen.
Wien, 2. November. Amtlich wird verlautbart: 2. November,
mittags. Die Kämpfe in Russisch-Polen dauern an. In den Gefechten
am San hatten die Russen, namentlich bei Roswadow, schwere Verluste.
Wir brachten dort 400 Gefangene ein und erbeuteten drei Maschinen-=
gewehre. Südlich Stary Sambor nahm eine Gefechtsgruppe gleichfalls
400 Russen gefangen. In diesem Raume und nordöstlich Turka machte
unsere Vorrückung weitere Fortschritte.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Generalmoajor.
Der König von Württemberg an seine Truppen.
Im „Württembergischen Militärverordnungsblatt“ wird folgende
königliche Order veröffentlicht:
An meine Truppen! Offiziere und Mannschaften!
Ihr habt das Vertrauen und die Erwartungen, die ich und mit mir
das württembergische Volk in euch gesetzt haben, im bisherigen Verlaufe
des Krieges glänzend gerechtfertigt. Durch Ausdauer sondergleichen und
unerschütterliche Tapferkeit seid ihr allen, auch den schwersten Aufgaben
in vollstem Maße gerecht geworden. Mit euch gedenke ich bewegten
Herzens und auch mit Stolz der im Kampfe für unsere gerechte Sache hel-
denmütig gefallenen Kameraden. Ihnen und euch allen, Offizieren und