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eigentümlichen Lichte dar, wenn man sich den Vertrag vom 4. Jan. 1878
näher anfieht, auf Grund dessen die Pforte der Besetzung der Insel durch
England zustimmte. Der Vertrag war nämlich nichts anderes als ein eng-
lisch-türkischer Bündnisvertrag gegen Rußland! Zypern war das Unter-
pfand dieses Bündnisses. Der Sultan gestattete England die Besetzung und
Verwaltung der Insel gegen das Versprechen, daß England ihm den Besfitz
seines asiatischen Gebiets gegen Rußland garantiere. „In dem Falle“,
heißt es wörtlich in dem ersten Artikel des Vertrags, „wo Batum,
Ardahan, Kars (seither alle russisch!) von Rußland zurückbehalten werden
sollte, sich irgendeines anderen Teiles der Gebiete des Sultans in Asien
zu bemächtigen, wie sie der endgültige Friedensvertrag festsetzt, verpflichtet
sich England, sich mit dem Sultan zur Verteidigung des in Rede stehenden
Gebietes durch Waffengewalt zu vereinigen.“ Der Großwesir Gafwet, der
seinen Namen unter dieses Schriftstück setzte, hat gewiß nicht erwartet, daß
England eines Tages im Bunde mit Rußland die Türkei bekriegen werde,
um sie ihrer asiatischen und anderen Besitzungen zu berauben, und daß an
eben dem Tage, wo der GEarantievertrag diese seltsame Verkehrung ins
Gegenteil erfährt, England sich des Unterpfandes Zypern durch einen
Gewaltakt bemächtigen werde.
Deutsche Flieger über dem Kanal.
Die „Bapaumer Zeitung am Mittag“, wie sich eine für unsere Truppen
bestimmte, in dem französischen Städtchen Bapaume erscheinende Feld-
zeitung nennt, veröffentlicht folgende interessante Mitteilung:
Leutnant Caspar und Oberleutnant Roos der Fliegerabteilung
des ... Armeekorps überflogen ... als die ersten deutschen Offiziere in
diesem Kriege den Kanal zwischen Calais und Dover und warfen auf ein
Küstenwerk dicht westlich Dover zwei Bomben ab. (Voss. Ztg., 6. Nov.)
Ein deutscher Seesieg an der chilenischen Küste.
Dieamtliche deutsche Meldung.
Amtlich (W.T. B.) Berlin, 6. November. Nach Meldung des
amtlichen englischen Pressebureaus ist am 1. November durch unser Kreuzer--
geschwader in der Nähe der chilenischen Küste der englische Panzerkreuzer
„Monmouth“ vernichtet, der Panzerkreuzer „God Hope“ schwer beschädigt
worden. Der Kleine Kreuzer „Glasgow“ ist beschädigt entkommen.
Auf deutscher Seite waren beteiligt: S. M. Großer Kreuzer
„Scharnhorst“ und „Gneisenau“ und S. M. Kleine Kreuzer „Nürnberg“,
„Leipzig“ und „Dresden“. Unsere Schiffe haben anscheinend nicht gelitten.
Der stellvertretende Chef des Mdmiralstabes.
Behnrcke.
Der Verlauf der Seeschlacht.
Amsterdam, 5. November. Reuter meldet: Aus Washington
wurde an die „Morning Post“ telegraphiert, daß der „Newyork Herald“
aus Valparaiso eine Depesche über ein Seegefecht an der chilenischen Küste
empfangen hätte. Der englische Kreuzer „Monmouth“ kämpfte mit der
Flagge im Topp fort, bis sein Rumpf buchstäblich von Kugellöchern durch-
siebt war und das Wasser hineinströmte. Die Männer, welche das schreck-
liche Granatfeuer noch nicht getötet hatte, standen ruhig bei den Kanonen