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ohne Fahrlässigkeiten von Beauftragten der britischen Krone nicht
möglich gewesen wären. Vollkommene Genugtuung dafür können wir
nicht suchen in der Rache an Unschuldigen, nicht in einem Schriftwechsel
mit neutraler Unterstützung und nicht durch einen Schiedsspruch. Diese
Dinge gehören mit zu der verstockten Ueberhebung, mit der sich England
gegen alles, was deutsch ist, versündigt, und wir müssen sie einbeziehen
in die Abrechnung, die wir gegen das auf seine Unangreifbarkeit
pochende Inselvolk durchzuführen entschlossen find.“
Neue Beute der „Leipzig“.
Rotterdam, 6. November. Wie hierher gemeldet wird, ver-
senkte der Kreuzer „Leipzig“ im Stillen Ozean den englischen Dampfer
„Vine Branche"“, von England nach Ecuador unterwegs. Der Dampfer
Patte 3443 Tonnen Wasserverdrängung und war im Jahre 1896 für einen
reis von 360 000 Mk. erbaut worden.
Oesterreichischer Kriegsbericht.
Wien, 6. November. Amtlich wird verlautbart: Gestern wurde
im Norden nicht gekämpft. Ungehindert vom Feinde nehmen unsere
Heeresbewegungen sowohl in Russisch-Polen als auch in Galizien den
beabsichtigten Verlauf. Wenn den Russen an einzelnen Teilen der Front
trotz der örtlich günstigen Lage gewonnener Boden wieder vorübergehend
überlassen wird, so ist dies in der Gesamtlage begründet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes:
v. Hoefer, Generalmajor.
(Disch. Tagesztg., 6. Nov.)
„Glasgow“ in Chile interniert.
London, 6. November. Die Exchange Telegraph Company meldet
aus Washington: Nach einem amtlichen Bericht des amerikanischen
Gesandten in Chile ist der englische Kreuzer „Glasgow“ in Chile inter-
niert worden. (Dtsch. Tagesztg., 7. Nov.)
Tapanische Schiffe auf dem Plan7
Bordeaurx, 6. November. Der „Petit Parisien“ meldet aus
London: Nach einem Telegramm aus Valparaiso verfolgt die japanische
Flotte die deutschen Kreuzer, welche der britischen Division die Schlacht
lieferten. (Disch. Tagesztg., 7. Nov.)
Englischer Mißerfolg gegen Akaba.
Pera, 6. November. Von der Kaukasusfront ist nichts Neues zu
melden. Die Engländer wiederholten ihren eblichen Landungs-
versuch bei Akaba. Russische Kriegsschife beschossen Coslu und Songuldak
ohne Erfolg. (Dtsch. Tagesztg., 7. Nov.)
Drei russische Kavalleriedivisionen geschlagen.
(Amtlich.) Großes Hauptaquartier, 7. November, vormittags.
Unsere Angriffe in Richtung Vpres machten auch gestern, besonders
südwestlich Dpres, Fortschritte. Ueber 1000 Franzosen wurden zu Ge-
fangenen gemacht und 3 Maschinengewehre erbeutet.