Franzöfische Angriffe westlich Noyon sowie auf die von uns genom-
menen Orte Vailly und Chavonne wurden unter schweren Verlusten für
den Feind abgewiesen. Der von uns eroberte und nur schwach besetzte
Ort Soupir und der Westtteil von Sapigneul, der dauernd unter
schwerstem — französischem — Artilleriefeuer lag, mußten von uns
geräumt werden. ,
Bei Servon wurde der Feind abgewiesen, im Argonnerwald weiter
zurückgedrückt.
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz wurden drei russische Kavallerie-
divisionen, die die Warta oberhalb Kolo überschritten hatten, geschlagen
und über den Fluß geworfen. Im übrigen kam es dort zu keinen Zu-
sammenstößen. Oberste Heeresleitung. (W. T.B.)
Das Gefecht bei Zandsontein.
(W.T. B.) Rotterdam, 6. November. Der „Nieuwe Rotter-
damsche Courant“ veröffentlicht einen Brief seines Berichterstatters in
Johannisburg vom 8. Oktober, in dem es unter anderem heißt:
Daß die Deutschen bei dem ersten Treffen 200 Mann gefangen
nahmen, diente nicht dazu, die Begeisterung für den Krieg zu wecken.
Nur langsam kommen Einzelheiten von dem Treffen bei Zandfontein,
wo fast zwei volle Schwadronen des ersten Regiments berittener
Fahngen und eine Abteilung der transvaalischen reitenden Artillerie
in die Hände der Deutschen fielen. Mittags war die Munition ver-
schossen, die Stellung unhaltbar, die beiden Kanonen unbrauchbar
macht worden. Die Engländer und Afrikander hißten die weiße
Flogge. Oberst Grant fiel verwundet in die Hände der Deutschen, die
erst unsere Toten begruben, dann die ihrigen und alle Verwundeten
gut behandelten. Zwei Schwadronen, die vom Hauptgquartier geschickt
wurden, wurden von den Deutschen unter heftiges Maschinengewehr-
feuer genommen und gaben den Versuch auf, nachdem sie einige Verluste
erlitten hatten. Dies ist alles, was der Zensor durchließ.
Rotterdam, 7. November. Aus Tokio wird amtlich mitgeteilt,
daß Tsingtau gefallen ist. Nähere Einzelheiten liegen nicht vor.
Das Vaz--Diaz-Bureau meldet: Eine Reuter-Meldung aus Peking
besagt: Der japanische Oberbefehlshaber meldet, daß der linke Flügel
um 5 Uhr 10 Minuten mit der nördlichen Batterie den Schantunghügel
besetzte, mit der östlichen Tahtöngsing um 5 Uhr 35 Minuten. In-
zwischen rückte das Zentrum vorwärts gegen die Forts Iltis und Bismarck
und eroberte zwei schwere Geschütze in der Nähe der Hauptverteidigungs-
linie. Danach besetzten die Angreifer die Forts Iltis, Bismarck und
Moltke. Die japanischen Verluste sind sehr groß.
Die Sperre der Nordsee
durch England beschäftigt in steigendem Grade die öffentliche Meinung
in Norwegen. „Morgenbladet“ von Christiania teilt mit, daß Nor-
wegen, Dänemark und Schweden in London gemeinsame Schritte zum
Protest gegen diese Maßnahme unternommen haben, und fährt fort, gegen
Englands Völkerrechtsbruch aufs energischste Stellung zu nehmen. In
seiner Morgennummer sagt das Blatt, das Seegefecht bei Barmouth, wo
deutsche Kreuzer quer durch das englische Minenfeld an Englands Küste