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Eroberungspolitik und Gewaltherrschaft, sondern nur um das Be—
streben handelte, deutscher Kultur und deutschem Handelsgeist im
fernen Osten ein friedliches Eingangstor zu erbauen und zu sichern.
Je weiter die Entwicklung Tsingtaus fortschritt, desto mehr fand sie
die Anerkennung der einsichtigen Chinesen und der im fernen Osten
residierenden fremden Kaufleute. Neid und Verblendung verlangte
zu Beginn des Krieges die Aufgabe unseres herrlichen Werkes in
einer Form, mit welcher sich die Ehre der deutschen Nation nicht ab-
finden konnte. Jetzt ist es vor gewaltiger Uebermacht gefallen nach
einer heldenhaften Verteidigung, die ein stolzer Beweis deutscher
Kraft und Pflichttreue ist, ein glänzendes Vorbild für unsere kom-
menden Geschlechter. Möge in dem gewaltigen uns aufgezwungenen
Existenzkampfe, in dem wir jetzt stehen, das deutsche Volk sich überall
bewußt bleiben, daß es verpflichtet ist, deutsche Mannhaftigkeit,
Wahrhaftigkeit und Pflichttreue seinen kommenden Generationen als
heiliges Erbteil zu überliefern, und ihnen damit die Bedingungen zu
schaffen, den Frieden und Wahrheit spendenden Einfluß deutschen
Wesens und deutscher Kultur auf der Welt zu erhalten und zu
fördern.“ (Berl. Tageblatt, 10. November.)
Der Kampf im Westen.
Amtlich.
Großes Hauptgquartier, 10. November, vormittags.
Unsere Angriffe bei PYpern schritten auch gestern langsam vorwärts.
Ueber 500 Franzosen, Farbige und Engländer wurden gefangen genom-
men und mehrere Maschinengewehre erbeutet.
Auch weiter südlich arbeiteten sich unsere Truppen vor. Heftige
Gegenangriffe der Engländer wurden zurückgewiesen.
Im Argonnerwalde machten wir gute Fortschritte, feindliche Vor-
stöße wurden leicht abgewehrt.
In Russisch-Polen bei Konin zersprengte unsere Kavallerie ein
russisches Bataillon, nahm 500 Mann gefangen und erbeutete acht
Maschinengewehre. Oberste Heeresleitung. (W.T.B.)
Keine Beschimpfung von Engländern.
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ vom 10. NRovember schreibt:
Das in Amsterdam erscheinende Blatt „De Tijd“ brachte am
16. Oktober aus Maastricht eine Mitteilung seines Kriegsbericht-
erstatters, worin dieser behauptet:
Er sei am 9. Oktober mit einem Zuge, in dem über 2000 Ver-
wundete befördert wurden, auf der Station Landen in Belgien
zwischen Thienen und Waremme eingetroffen; hier sei zur Speisung
der Verwundeten ein Aufenthalt von 40 Minuten gewesen. Auf dem
Bahnhof auf-- und niedergehend, habe er gesehen, wie vor einem der
letzten Wagen des Zuges 200 bis 300 deutsche Soldaten, Leichtver-
wundete und Leute von der Besatzung in Landen sich in tobenden
Beschimpfungen gegen drei im Wagen liegende schwerverwundete
Engländer ergingen, den Hungernden die Tassen mit der dampfenden
Suppe von ferne zeigten und sie elendiglich darben ließen. Man habe