Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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rungen ausgeführt habe, eine Bekanntmachung für die Schiffahrt nach 
und in der Nordsee erlassen, durch welche den Schiffen unter der Vor- 
spiegelung von Minengefahr in der nördlichen Nordsee der Weg durch 
den englischen Kanal, die Downs und längs der englischen Ostküste 
empfohlen, vor dem Wege durch die nördliche Nordsee um die Orkney- 
inseln und die Shetlands herum aber gewarnt wird. — Demgegenüber 
wird darauf hingewiesen, daß die Gewässer der nördlichen Nordsee ein- 
schließlich der Linien Hebriden—Far Oer—Jsland, die Gewässer an der 
norwegischen Küste und des Skageraks durchweg Wassertiefen haben, auf 
denen jedes Minenlegen ausgeschlossen ist. Dagegen ist bekannt, daß in 
der südlichen Nordsee und im englischen Kanal zahlreiche Minen, und 
zwar, wie festgestellt ist, englischen und französischen Ursprungs, umher- 
treiben, die nicht entschärft sind, und daß an vielen Stellen des von Eng- 
land empfohlenen Weges längs der englischen Ostküste Minen gelegt 
sind, von denen in letzter Zeit ebenfalls einzelne treibend angetroffen 
wurden. — Für die Schiffahrt bildet der von England empfohlene Weg 
durch den Kanal, durch die Downs und längs der englischen Ostküste da- 
her eine schwere Gefahr, während der Weg durch die nördliche Nordsee 
minenfrei und daher gefahrlos ist.“ 
Neuer Erfolg eines deutschen Unterseebootes auf der Höhe von Dover. 
Ein englisches Kanonenboot vernichtet. 
Kristiania, 12. November. Von London wird am 12. November 
telegraphiert: 
Die englische Admiralität meldet: Das Torpedokanonenboot „Niger“ 
ist am Mittwoch morgen vor Dover von einem feindlichen Unterseeboot 
in den Grund gebohrt worden. Alle Offiziere und die 77 Mann starke 
Besatzung wurden gerettet. (W.T. B.) 
Oesterreichischer Heeresbericht. 
Wien, 12. November. 
Außer dem siegreichen Reiterkampfe bei Kosminek gegen ein russisches 
Kavalleriekorps fanden gestern auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz 
keine größeren Gefechte statt. Feindliche Aufklärungsabteilungen, die 
unsere Bewegungen erkunden wollten, wurden abgewiesen. Bei Durch- 
führung der jetzigen Operationen erweist sich neuerdings die bewährte 
Tüchtigkeit und Schlagkraft unserer Truppen. 
Der stellvertretende Chef des Generalstabes: 
v. Hoefer, Generalmajor. (W. T. B.) 
Türkischer Sieg im Kaukasus. 
Konstantinopel, 12. November. 
Nach Mitteilung des Hauptquartiers gelang der türkischen Armee 
ihr Angriff, der gestern früh begann, vollkommen. Die Russen konnten 
sich in ihrer zweiten Linie kaum anderthalb Tage halten. Die eingelau- 
senen Nachrichten besagen wörtlich: 
„Der Feind wurde mit Gottes Hilfe gezwungen, seine Stellungen 
m räumen. Er weicht auf der ganzen Front zurück und wird von allen 
Seiten verfolgt.“ 
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