Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Es braucht kaum gesagt zu werden, daß es den englischen Begleit— 
mannschaften ein Leichtes gewesen wäre, die Deutschen zu schützen. Man 
hat aber im Gegenteil vorher die Lügen über die angebliche Eigenschaft 
der „Ophelia“ als Minenschiff verbreitet. Ein Wort des begleitenden 
Offiziers hätte genügt, um die Bschimpfung der deutschen Aerzte und 
Sanitätsgehilfen und als Zeichen des Roten Kreuzes, das sie trugen, zu 
verhindern. Man hat alles ruhig zugelassen und sogar Tätlichkeiten. Nur 
die Fortsetzung der letzteren ist verhindert worden. 
Der Vorgang an sich bedarf keines Kommentars. Er zeigt in der 
Hauptsache: wie schnell der Firnis der Kultur und Zivilisation der eng- 
lischen Bevölkerung verschwunden ist, wie natürlich englische Offiziere 
und Behörden die niedrigsten Aeußerungen pöbelhaften Deutschenhasses 
finden, und mit wie kritiklosem Behagen die englische Presse von solchen 
Vorgängen Notiz nimmt. Das alles tritt aber erst in das richtige Licht, 
wenn man sich erinnert, daß die „Ophelia“ Lazarettschif war, nur 
schwimmende Menschen retten sollte und daß tatsächlich nichts Verdäch- 
tiges in und an ihr gefunden worden ist. 
Was sagen die Unterzeichnermächte der Genfer Konvention und des 
Haager Abkommens von 1907 zu diesen empörenden Vorgängen, zu 
diesem schamlosen Verhalten der britischen Regierung? 
(Deutsche Tageszeitung, 13. November.) 
Türkischer Einmarsch in Rußland. 1 
Konstantinopel, 13. November. 
Amtlicher Bericht aus dem Großen Hauptquartier: 
Vergangene Nacht haben unsere Truppen nach einem überraschenden 
Angriff alle russischen Blockhäuser an der Grenze des Wilajets Trape- 
zunt besetzt, sind 3 Stunden in das Innere von Rußland in der Richtung 
auf Batum eingedrungen und hüben die russische Kaserne von Kurdoghlu 
eingenommen. (W.T.B.) 
Die Erstürmung von Köpriköi durch die Türken. 
Ein ganzes russisches Armeekorps geschlagen. 
Amtlich.) Konstantinopel, 12. November. 
Die „Agence Ottomane“ veröffentlicht folgendes Communiqué des 
türkischen Hauptquartiers über die Vorgänge an der Ostgrenze, über die 
aus strategischen Gründen noch nicht berichtet werden konnte: 
Die Russen wollten an der Landesgrenze den überraschenden Angriff 
wiederholen, den sie gegen unsere Flotte versucht hatten. Ohne Kriegs- 
erklärung überschritten sie am 1. November in fünf Kolonnen die kauka- 
sische Grenze, es steht außer Zweifel, daß die Durchführung einer solchen 
Bewegung nur nach langen Vorbereitungen erfolgen konnte. Trotz dieser 
Vorbereitung und diesem Angriffe des Feindes, führten unsere Grenz- 
truppen die ihnen erteilten Befehle mit viel Tapferkeit und Geschicklich- 
keit durch. Zunächst zogen sie sich, indem sie dem Feinde starke Schläge 
versetzten, sehr langsam zurück. Wir fügten den Russen zahlreiche Ver- 
luste zu und setzten durch diesen Zeitgewinn unsere Nachschübe instand, die 
notwendigen Stellungen einzunehmen. Angesichts des beständigen 
Widerstandes unserer Vortruppen konnte der Feind, der alle seine Kräfte 
sammelte, erst vier Tage nach dem Ueberschreiten der Grenze in die
	        
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