Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Gegend von Kolbachie und Köpriköi gelangen. Ein Angriff der Kosaken 
gegen Köpriköi wurde durch eine unserer Kavalleriedivisionen zurück- 
geschlagen. Am 5. und 6. Novembex stellte der Feind seine Bewegungen 
ein und begann Verschanzungen zu errichten. Unsere in Zwischenräumen 
eingetroffenen Truppen hielten den Vormarsch des Feindes auf. Unsere 
Infanterie traf die notwendigen Vorbereitungen zum Sturmangriff. 
Am 7. November gingen unsere Truppen zur Offensive über. Der Feind 
leistete in der starken Stellung, die er im Westen von Köpriköi errichtet 
hatte, Widerstand. Am 8. November wurde unsere Offensive fortgesetzt. 
Am Nachmittag drangen unsere tapferen Truppen in die Verschanzungen 
des Feindes ein und besetzten seine Stellungen, die von vier Infanterie- 
Regimentern, einem Artillerie-Regiment und einer Kavalleriedivision 
verteidigt worden waren. 
Der Feind zog sich zurück und besetzte eine andere, stärkere Stellung 
in der Umgebung von Köpriköi, wo Verstärkungen einzutreffen begannen. 
Am 9. November hatten wir vor uns eine russische Division und das 
ganze erste kaukasische Korps. Die feindliche Front erstreckte sich in einer 
Länge von 15 Kilometern vom Araxflusse im Süden bis zum Gebirge 
im Norden. Der Feind hatte in der ganzen Ausdehnung der Stellung 
Befestigungen errichtet und verfügte hinter dem linken Flügel über starke 
Reserven. Am 10. November traf unsere Armee die notwendigen Maß- 
nahmen, um zur Offensive überzugehen. Sie begann am 11. November 
früh mit einem allgemeinen Sturmangriff. Nach einer blutigen Schlacht 
nahmen unsere Truppen gegen Mittag mit dem Bajonett Köpriköi, das 
einen der feindlichen Stützpunkte bildete. Bei Einbruch der Nacht waren 
drei Viertel der feindlichen Stellungen von unseren Truppen besetzt. In 
der Nacht wurde mit dem Bajonett auch die Höhe 1905 östlich Köpriköi, 
der letzte feindliche Stützdunkt, genommen. Am 12. November war unser 
Sieg endgültig. Alle feindlichen Stellungen waren genommen.. Ein 
ganzes russisches Armeekorps war geschlagen und ergriff die Flucht. 
Unsere unerschrockene, unermüdliche Armee nahm die Verfolgung des 
Feindes auf. Infolge dieser Niederlage des Gros der feindlichen Armee 
besteht kein Zweifel, daß die schwachen feindlichen Streitkräfte, die vor 
Tortum um Karakilissa gehalten haben, gleichfalls verjagt werden. Un- 
geachtet der fünftägigen Kämpfe und des gebirgigen Terrains ist die 
Moral unserer Truppen ausgezeichnet. Der Zustand zahlreicher Gefan- 
genen und Deserteure, deren Zahl noch nicht geschätzt werden kann, be- 
weist, wie erschüttert die Moral des Feindes ist. 
Das Vordringen der österreichisch-ungarischen Armee in Serbien. 
Ueber 93000 russische Kriegsgefangene in Oesterreich-Ungarn. 
Wien, 13. November. (W.T. B.) 
Amtlich wird verlautbart: 
Im Norden hat sich gestern an der Front unserer Armeen nichts von 
Bedeutung ereignet. 
In Tarnow, Jaslo und Krosno ist der Feind eingerückt. 
Die Gesamtzahl der in der Monarchie internierten Kriegsgefangenen 
ist bis gestern auf 867 Offiziere und 92 737 Mann gestiegen. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: 
v. Hoefer, Generalmajor.
	        
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