Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Jene, die, statt den Heiligen Krieg zu führen, in einem Zeitpunkte, 
wo alle Muselmanen dazu aufgerufen sind, daran teilzunehmen ver- 
meiden, sind sie dem Zorne Gottes, dem großen Unheil und der verdienten 
Strafe ausgesetzt? Antwort: „Jal"“ 
Begeht die muselmanische Bevölkerung der genannten Mächte, die 
gegen die islamische Regierung Krieg führen, eine große Sünde, selbst 
wenn sie unter Androhung des Todes und der Vernichtung ihrer ganzen 
amite zur Teilnahme am Kriege gezwungen worden find? Antwort: 
Wenn Muselmanen, die sich in dem gegenwärtigen Kriege unter der 
Herrschaft Englands, Frankreichs, Rußlands, Serbiens, Montenegros 
und jener Staaten befinden, die diesen Hilfe leisten, gegen Deutschland 
und Oesterreich-Ungarn, die der Türkei beistehen, Krieg führen würden, 
verdienen sie den Zorn Gottes, weil sie dem islamischen Kalifat Nachteil 
verursachen? Antwort: „Jal“ (Tägl. Rdsch., 15. Nov.) 
Die Wirkung des Heiligen Krieges in Marokko. 
Ueber die Wirkung des Heiligen Krieges in Marokko und Persien 
berichtet uns der Draht aus Konstantinopel: 
Konstantinopel, 15. Rovember. Wie „Taswir-i-Eskiar“ er- 
fährt, gewinnt der „Heilige Krieg“, der gegen Frankreich proklamiert ist, 
in Marokko an Ausdehnung. Dem Blatte „Saadst“ zufolge, das in Tan- 
ger erscheint, sind 10 000 Marokkaner unter Abdul Melek in Tazza ein- 
gezogen. Sie nahmen die französischen Beamten gefangen. In einem 
zwischen Marokkanern und Franzosen in der Umgebung von Tanger 
ausgefochtenen Kampfe sind die Franzosen geschlagen worden. Der 
Gouverneur von Tanger soll die französische Regierung darauf aufmerk- 
sam gemacht haben, daß die Stadt, falls nicht in einigen Tagen Ver- 
stärkungen gesandt würden, von den Marokkanern eingenommen werde. 
Die hiesigen Perser haben an die religiösen Oberhäupter der Schiiten 
Telegramme gerichtet, in denen sie mitteilen, daß sie in lebhaftester 
Freude von dem Fetwa Kenntnis erhalten haben, daß der „Heilige 
Krieg“ verkündet sei. Sie erklären, die Geschäfte zu schließen und bereit 
zu sein, in den Krieg zu ziehen. Sie bitten, ihnen bekanntzugeben, wohin 
sie sich zu wenden haben. Man glaubt hier, daß England, Frankreich 
und Rußland alle Maßnahmen treffen werden, damit die Verkündigung 
des „Heiligen Krieges“ durch den Kalifen in Indien, Algier und Tunis 
sowie in den andern Ländern nicht bekannt werde, doch ist man überzeugt, 
daß die Nachricht auf jeden Fall dorthin gelangen werde. In hiesigen 
persischen Kreisen heißt es, daß die englische und russische Regierung die 
Perser unbedingt daran hindere, das Gebiet von Indien und Afghanistan 
zu betreten. („Tägl. Rdsch.“, 15. November.) 
Meldung des Großen Sauptauartiers. 
Den 15. November, vormittags. 
Die Kämpfe auf dem rechten Flügel zeitigten, auch gestern, durch 
ungünstiges Wetter beeinflußt, nur geringe Fortschritte. Bei dem müh- 
samen Vorarbeiten wurden einige hundert Franzosen und Engländer 
gesangen und 2 Maschinengewehre erbeutet.
	        
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