Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Falls die aus mehreren tausend Mann bestehende Belgrader Be- 
satzung den Anschluß an die zurückgehende eigene Armee versäumt, wird 
sie von unseren vorrückenden Truppen im Rücken efaßt und sich kampf- 
los ergeben müssen. (Deutsche Tageszeitung, 18. November.) 
Mitteilung der Obersten Heeresleitung. 
(W.T.B.) Großes Hauptgquartier, 17. November, vorm. 
Auch der gestrige Tag verlief auf dem westlichen Kriegsschauplatz im all- 
gemeinen ruhig. Südlich Verdun und nordöstlich Tirey griffen die Fran- 
zosen erfolglos an. 
Die Operationen auf dem östlichen Kriegsschauplatz nahmen weiter 
einen günstigen Fortgang, nähere Nachrichten liegen noch nicht vor. 
Oberste Heeresleitung. 
„Eine neue, stärkere „Emden“ wird erstehen.“ 
Auf das Beileidstelegramm der städtischen Kollegien von Emden an 
den Kaiser aus Anlaß des heldenmütigen Unterganges der „Emden“ hat 
der Kaiser folgende Antwort gesandt: 
„Großes Hauptaquartier, Zivilkabinett, 15. November. Herzlichen 
Dank für Ihr Beileidstelegramm anläßlich des betrübenden und doch so 
heldenhaften Endes meines Kreuzers „Emden“. Das brave Schiff hat 
auch noch im letzten Kampfe gegen den überlegenen Feind Lorbeeren für 
die deutsche Kriegsflagge enworben. Eine neue, stärkere „Emden“ wird 
erstehen, an deren Bug das Eiserne Kreuz angebracht werden soll als Er- 
innerung an den Ruhm der alten „Emden". Wilhelm I. R.“ (W.T. B.) 
Neue verstärkte Angriffe bei Reims. 
London, 17. November. „Morningpost“ meldet: Seit Freitag 
herrscht große Tätigkeit in der Champagne. Reims und Umgebung 
werden wieder heftig beschossen. Die deutschen Linien erstrecken sich in 
einem Halbkreis um die Stadt; die Deutschen haben verschiedene Forts 
in ihrem Besitz. In den lesten 48 Stunden wurden heftige Angriffe des 
Feindes auf die wichtigsten Punkte ausgeführt, wobei der größte Druck in 
der Richtung auf Berry-au-Bac und Thiel geübt wurde. Die Deutschen 
erhielten offenbar große Verstärkungen an Artillerie, ihre schweren Be- 
lagerungsgeschütze sind wieder von den Höhen abgefahren. Die deutschen 
Laufgräben sind ein gutes Ende vorgeschoben. Die nächtlichen Angriffe 
dauern ständig fort. Heute früh wurden die Schlachthäuser in die Luft 
gesprengt. 
Oesterreichische Offensive gegen Polen. 
Wien, 17. November. Amtlich wird verlautbart: 17. Nov., mitt 
Aus dem Bereich von Krakau vorbrechend, nahmen unsere Truppen gestern 
die vorderen Befestigungslinien des Feindes nördlich der Reichsgrenze. 
Im Raume von Wolbrom und Pilica gelangten die Russen zumeist nur in 
den Bereich unseres Artilleriefeuers. Wo feindliche Infanterie angriff, 
wurde sie abgewiesen. Eines unserer Regimenter machte fünfhundert 
Gefangene und erbeutete zwei Maschinengewehrabteilungen. Der deutsche 
Sieg bei Kutno äußert bereits seine Wirkungen auf die Gesamtlage. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
(W.T.B.) v. Hoefer, Generalmajor. 
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