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darunter 6 Offiziere. Vom österreichisch-ungarischen Kreuzer „Kaiserin
Elisabeth“ sind ein Leutnant und 8 Mann verwundet, 8 Mann tot. Die
Behandlung der Gefangenen in Japan soll gut sein. Die japanische Re-
gierung hat die baldige Uebersendung namentlicher Listen der Toten,
Verwundeten und Gefangenen in Aussicht gestellt.
(Tägliche Rundschau, 26. November.)
40 000 Russen gefangen.
Amtlich. Großes Hauptquartier, 26. November,
vormittags.
Die Lage auf dem westlichen Kriegsschauplatz ist unverändert. In
Gegend St. Hilaire-Souain wurde ein mit starken Kräften angesetzter,
aber schwächlich durchgeführter französischer Angriff unter großen Ver-
*“* für den Gegner zurückgeschlagen. Bei Apremont machten wir Fort-
ritte.
In Ostpreußen ist die Lage nicht verändert.
In den Kämpfen der Truppen des Generals v. Mackensen bei Lodz
und Lowicz haben die russische erste und zweite und Teile der fünften
Armee schwere Verluste erlitten. Außer vielen Toten und Verwundeten
haben die Russen nicht weniger als etwa 40 000 unverwundete Gefangene
verloren; 70 Geschütze, 160 Munitionswagen, 156 Maschinengewehre sind
von uns erbeutet, 30 Geschütze unbrauchbar gemacht worden.
Auch in diesen Kämpfen haben sich Teile unserer jungen Truppen
trotz großer Opfer auf das glänzendste bewährt.
Wenn es ungeachtet solcher Erfolge noch nicht gelungen ist, die Ent-
scheidung zu erkämpfen, so liegt dies an dem Eingreifen weiterer starker
Kräfte des Feindes von Osten und Süden her. Ihre Angriffe sind gestern
überall abgewiesen worden. Der endgültige Ausgang der Kämpfe steht
aber noch aus. Oberste Heeresleitung. (W.T. B.)
Eine Anerkennung des Kaisers für die österreichischen Mörserbatterien.
Aus Wien wird gemeldet:
Erzherzog Leopold Salvator, der vor einigen Tagen zu kurzem
Aufenthalte vom Kriegsschauplatz in Wien eingetroffen ist, empfing von
Kaiser Wilhelm folgende Depesche:
Großes Hauptquartier, 24. November 1914.
Eurer K. und K. Hoheit erfolgreiche Tätigkeit als Generalartillerie=
inspektor und Oberster Waffenvorgesetzter der in meiner Armee so ruhm-
reich am Kampfe beteiligten österreichisch-ungarischen Mörserbatterien
veranlaßt mich zu der Bitte, daß Eure K. und K. Hoheit das Eiserne
Kreuz zweiter und erster Klasse, deren Insignien Eurer K. und K. Hoheit
zugehen werden, von mir annehmen und tragen wollen.
Wilhelm.
Darauf antwortete Erzherzog Leopold Salvator mit folgender De-
pesche: ,
Wien, 24. Rovember.
Für die allergnädigsten Worte der Anerkennung meiner Tätigkeit
sowie der der österreichischen Mörserbatterien, denen das Glück zuteil