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London, 238. November.
Lloyds-Telegramme bestätigen, daß die beiden englischen Handels-
schiffe „Malachite“ und „Primo“ von deutschen Unterseebooten im
Kanal, nördlich von Havre, torpediert wurden und gesunken seien.
Ein englischer Dampfer durch ein deutsches Unterseeboot versenkt.
W.T. B.) Paris, 26. November. „Echo de Paris“ meldet
aus Le Havre:
Der englische Dampfer „Malachite“ (2000 Tonnen) wurde auf der
Fahrt von Liverpol nach Le Havre, einige Meilen nordwestlich Le
Havre durch ein deutsches Unterseeboot versenkt. Der Kapitän des
Unterseebootes gab der Mannschaft der „Malachite“ 10 Minuten, um
von Bord zu gehen, und wenig später fing der Dampfer Feuer. Das
Unterseeboot verschwand. Die Mannschaft der „Malachite“ konnte sich
nach Le Harre retten.
Kämpfe in Kamerun und Togo.
London, 27. November.
Das Pressebureau veröffentlicht folgende Mitteilung über die
Kämpfe in Kamerun: Die Vorbereitungen für die ausgedehnten Ope-
rationen nördlich und nordwestlich von Duala waren am 13. November
vollendet, nach einer Beschiehßung durch den französischen Kreuzer „Bruix“
und die nigerische Regierungsjacht „Ivy“ nahm eine Abteilung See-
soldaten Viktoria ein. — An demselben Tage rückte eine Kolonne
von Susa entlang der Bonaberibahn vor und besetzte die Station Mu-
juka. Inzwischen rückten starke Marine= und Militärabteilungen der
Verbündeten von verschiedenen Punkten vor, um Buea zu nehmen. Die
Besetzung erfolgte am 15. November. Der Feind hat sich zurückgezogen.
Aus London wird am 27. November telegraphiert: Telegramme
über die Operationen an den Grenzen in Ostafrika und Uganda seit
Ende September besagen, daß die Deutschen am 8. Oktober Gaze ange-
griffen haben, aber zurückgeschlagen worden seien. Ein heftiger Kampf
hätte auch nahe Longide stattgefunden, wo das 29. Punjabiregiment
große Tapferkeit an den Tag gelegt haben soll. Die Engländer hätten
Longido besetzt, und die Deutschen seien an der -Grenze von Uganda
nrückgeschlagen worden; ihre Verluste bezifferten sich auf etwa 60 (7)
ann.
Churchill über die englische Flotte.
Rotterdam, 28. November.
Der englische Marineminister Churchill erörterte im Unterhause
den Zustand der Flotte. Er betonte, die Flotte sei vier Hauptgefahren
ausgesetzt. „Die erste und größte Gefahr war, daß wir angegriffen
wurden, bevor wir fertig waren. Diese Gefahr ist vorüber. Die zweite
lag in dem Entkommen der schnellen deutschen Kreuzer nach dem offenen
Meer. Auch diese Gefahr ist vorüber. Die Admiralität erwartete
während der ersten Kriegsmonate einen Verlust der Handelsflotte von