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Lebhafter Beifall). Das Herz geht uns auf, wenn wir uns an die
reuzer „Göben“ und „Breslau“ erinnern, die, gezwungen den neutralen
Hafen zu verlassen, unter den Klängen der Wacht am Rhein hinaus-
gezogen sind in das von den feindlichen Flotten erfüllte Mittelmeer.
Das Herz geht uns auf bei dem Gedanken an unseren Kreuzer „Emden“
(Lebhafter Beifall), der alle Meere unsicher gemacht hat, obgleich er
selbst nur ein einzelnes verhältnismäßig kleines Schiff war, und vor
dem die Flotten unserer Gegner gezittert haben. Ich erinnere an die
Schlacht bei Coronel, wo eine überlegene Strategie zur See den Sieg
davongetragen hat (Beifall). Ich erinnere an die glorreichen Taten
unserer Unterseeboote (Lebhafter Beifall), die heute den Schrecken der
ganzen britischen Flotte und des ganzen britischen Volkes bilden. (Leb-
hafter anhaltender Beifall und Händeklatschen). Leider ist unser heimat-
licher Boden nicht von den Schrecken des Krieges verschont geblieben,
Teile von Elsaß-Lothringen, Teile von Ostpreußen, zeigen nur zu deut-
lich die Spuren der kriegerischen Verheerung. Aber wir können nicht
dankbar genug sein, daß im großen und ganzen der Krieg sich abspielt
auf dem Gebiete unserer Feinde (Beifall). Wahrlich, wenn wir alles
dieses uns vergegenwärtigen, drängt sich uns das Gefühl der Bewunde-
rung auf für unser Heer und unsere Flotte (Beifall), deren Taten sich
ebenbürtig zur Seite stellen denen der kriegerischen Ereignisse aller
Zeiten und aller Völker. (Lebhafter Beifall). In dieser Bewunderung
bringen wir unseren Dank dar der obersten Leitung des Heeres und der
Flotte, den Generalen und Admiralen, den Offizieren und den Mann-
schaften, die alle vom Ersten bis zum Letzten mit unvergleichlichem Mute
gekämpft haben und denen die feindlichen Stellungen selten haben stand-
halten können (Beifall). Wir schließen in diesen Dank ein die tapferen
Bewohner unserer Kolonien, die in schwieriger Lage heldenmütig für das
Deutschtum kämpfen. Wir danken nicht minder denen, die an höchster
Regierungsstelle stehen, die eine ungeheure Verantwortlichkeit mit ihren
Mitarbeitern tragen und eine gleich große Arbeitslast bewältigt haben
und täglich bewältigen, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann im
Interesse des deutschen Vaterlandes. (Beifall.) Wir danken allen den
Deutschen, die freiwillige Arbeit mitübernommen haben, die Leiden des
Krieges zu mildern und für unsere Verwundeten zu sorgen. (Beifall.)
Schwer sind die Verluste an Verwundeten von vielen Tausenden, die
für ihr ganzes Leben ein schweres Schicksal infolge des Krieges zu tragen
haben, dieses Schicksal aber heldenmütig tragen. Schwer sind auch die
Verluste an Menschenleben, die der Krieg fordert. Manch Frauenherz
verzehrt sich in Kummer um den gefallenen Gatten und Bruder, manch
Vater= und Mutterherz verzehrt sich in Gram um die ihm entrissenen
Söhne. Wir ehren diesen Schmerz und tragen ihn mit ihnen, das
Vaterland aber dankt ihnen und ist stolz auf seine gefallenen Helden-
söhne, die ihr Blut vergossen und ihr Leben hingegeben haben in dem
Weltkriege, den wir um unsere Existenz zu führen haben, ein Weltkrieg,
denn aus allen Weltteilen, Asien, Afrika, Australien, Amerika haben
unsere Feinde ihre Vasallenheere auf den europäischen Kriegsschauplatz
gezogen, um uns zu vernichten. Meine Herren, das schreckt uns nicht, im
Vertrauen auf die Gerechtigkeit unserer Sache wehren wir uns, wenn es
sein muß, gegen die ganze Welt. (Lebhafter Beifall.) Unter der Fahne
unseres Heeres, unter der Flagge unserer Flotte werden wir siegen. (Leb-