Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Adschara eingedrungen und bis östlich Batum vorgerückt. Ostwärts vor- 
gehend gelangten sie in die Gegend von Ardagan; bei einem Kampfe 
westlich von Ardagan erbeuteten sie mit anderen Waffen ein Maschinen- 
gewehr; die Russen gingen auf Ardagan zurück. 
Fürst Bülom zum Botschafter in Nom ernannt. 
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ vom 5. Dezember meldet: 
„Da der kaiserliche Botschafter in Rom v. Flotow aus Gesundheits- 
rücksichten einen längeren Urlaub antreten muß, hat Seine Majestät der 
Kaiser den Fürsten v. Bülow mit der Führung der Geschäfte der kaiser- 
lichen Botschaft in Rom beauftragt.“ 
Ein australisches Schlachtschiff verloren? 
Nach einer Mitteilung des Mailänder „Corriere della Sera“ läge 
die größte Wahrscheinlichkeit dafür vor, daß das große australische 
Schlachtschiff „Australia“ verloren ist. Der Marinemitarbeiter des 
Blattes macht darauf aufmerksam, daß die australische Regierung seit 
langem keinerlei Nachricht von dem großen Schlachtkreuzer „Australia“ 
sich habe verschaffen können. Es werde deshalb angenommen, daß das 
Schiff auf hoher See durch ein Unglück verloren gegangen sei. 
Sollte dem so sein, und vieles spricht dafür, so würde das einen neuen 
chweren Verlust für die englische Flotte bedeuten. Denn der große 
anzerkreuzer ist ein Schlachtschiff ersten Ranges, ganz modern und von 
größten Ausmessungen. Das Schiff ist erst Ende 1911 vom Stapel ge- 
laufen, hat eine Wasserverdrängung von 19 500 Tonnen, eine schwere. 
Artillerie von acht 30,5-Ztm.-Geschützen und sechzehn 10,2-Zentimeter- 
Geschützen; außerdem zwei Torpedorohre größten Kalibers. Die etats- 
mäßige Besatzung beträgt fast 1000 Mann. Der Verlust dieses Schiffes 
würde also England noch erheblich schwerer als der der „Bulwark“ und 
— da die Mannschaft ebenfalls für verloren zu gelten hätte — selbst 
schwerer als der des „Audacious“ treffen. 
Portugal kampfbereit. 
Lissabon, 5. Dezember. Der Ministerpräsident Machado stellte 
in beiden Häusern des Parlaments fest, daß vier Expeditionen zum Dienst 
in Afrika ausgerüstet worden seien. Gleichzeitig wurde eine Verordnung 
veröffentlicht, daß Vorkehrungen zur Mobilmachung einer Didision ge- 
Kobhr würden, die bereit sein soll, nach einem beliebigen Kampfplatz ab- 
zugehen. 
Meldung des Großen Hauptauartiers. 
Den 5. Dezember, vormittags. 
In Flandern und südlich Metz wurden gestern französische Angriffe 
abgewiesen. Bei La Bassee, im Argonnenwalde und in Gegend südwest- 
lich Altkirch machten unsere Truppen Fortschritte 
Bei den Kämpfen östlich der masurischen Seen ist die Lage günstig. 
Kleinere Unternehmungen brachten dort 1200 Gefangene. 
In Polen verlaufen unsere Operationen regelrecht. 
Oberste Heeresleitung.
	        
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