Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Schwerer Verlust der deutschen Flotte. 
Amtlich. Berlin, 10. Dezember. (W.T. B.) 
Laut amtlicher Meldung aus London ist unser Kreuzergeschwader 
am 8. Dezember 7½ Uhr morgens in der Nähe der Falklandsinseln 
von einem englischen Geschwader unter dem Kommando des Vize- 
admirals Sturdee gesichtet und angegriffen worden. Nach der gleichen 
Meldung find in dem Gefecht S. M. S. „Scharnhorst“, „Gneisenau“ und 
„Leipzig“ gesunken. Zwei Kohlendampfer sind in Feindeshand ge- 
fallen. S. M. Schiffe „Dresden“ und „Nürnberg“ gelang es, zu ent- 
kommen, fie werden angeblich verfolgt. Unsere Verluste scheinen schwer 
zu sein. Eine Anzahl Ueberlebender der gesunkenen Schiffe wurde 
gerettet. Ueber die Stärke des Gegners, dessen Verluste gering sein 
sollen, enthalten die englischen Meldungen nichts. 
Der Chef des Admiralstabes der Marine. 
gez.: v. Pohl. 
Die Seeschlacht bei den Falklandsinseln. 
Amsterdam,, 10. Dezember. 
Ueber die Seeschlacht bei den Falklandsinseln, wo das Geschwader 
des Admirals Frederic Sturdee die deutschen Kreuzer „Scharnhorst"“, 
„Gneisenau“ und „Leipzig" in Grund bohrte, sind noch keine Einzel- 
heiten bekannt. Der Londoner Korrespondent des „Telegraaf,, meldet: 
Schon seit einiger Zeit hörte man Gerüchte, daß die deutschen Kreuzer 
in die Enge getrieben seien, und daß sie sich vermutlich in der Nähe 
des Kap Horn verborgen hielten. Als sie gestern das Kap umfuhren, 
begegneten sie dem englischen Geschwader. Man glaubt, daß die 
„Scharnhorst“ mit der ganzen Mannschaft untergangen ist, während 
von den Besatzungen der „Gneisenau“ und „Leipzig“ mehrere Mann 
gerettet wurden. 
  
Der Untergang der Kreuzer „Scharnhorst“, „Gneisenau“ und „Leipzig“. 
Rotterdam,, 10. Dezember. 
Aus London werden folgende Einzelheiten über den Untergang 
der drei deutschen Kreuzer gemeldet: „Das deutsche Geschwader wurde 
von der „Scharnhorst“ geführt. Als es sich entdeckt sah, stellte es sich in 
Gefechtslinie auf und dampfte östlich, um, wenn nötig, entkommen zu 
können. Die „Scharnhorst“ wurde aber von der britischen Uebermacht 
eingeschlossen. Der englische Admiral konnte ein weiteres Geschwader 
absondern, um die „Eneisenau“ einzuschließen. „Leipzig"“ und „Dres- 
den“ versuchten Hilfe zu leisten, als aber „Scharnhorst“ und „Snei- 
senau“ außer Gefecht gesetzt waren, versuchten sie zu entkommen. Dies 
gelang der „Nürnberg" und „Dresden“. „Leipzig" wurde abgeschnitten. 
Ueber 10 000 Russen in Galizien gefangen genommen. 
Wien, 10. Dezember. (W.T. B.) 
Amtlich wird verlautbart: 10. Dezember, mittags: 
In Polen verlief der gestrige Tag an unserer Front ruhig. Ein 
vereinzelter Nachtangriff der Russen im Raume südwestlich Nowora- 
domsk wurde abgewiesen.
	        
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