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Unsere über die Karpathen vorgerückten Kolonnen machten gestern
und vorgestern 9000 Gefangene und erbeuteten 10 Maschinengewehre.
Die Lage an unserer Front von Rajbrot bis östlich Krakau und in
Südpolen ist unverändert.
Nördlich Lowicz drangen unsere Verbündeten im Angriffe weiter
gegen die untere Bzura vor.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes,
v. Hoefer, Generalmajor.
Zum Untergange unseres Kreuzergeschwaders.
Berlin, 14. Dezember.
Anläßlich des Unterganges unseres Geschwaders hat der Präfident
des Reichstags Dr. Kämpf folgendes Telegramm an den Kaiser gerichtet:
„Mit Schmerz und Trauer, aber ungebeugten Mutes hört das
deutsche Volk die Nachricht von dem ruhmvollen Untergang der Kreuzer
„Scharnhorst“, „Gneisenau“, „Leipzig“" und „Nürnberg". Von einer
Uebermacht von feindlichen Schiffen umringt, haben unsere heldenmütigen
Seeleute, ihre tapferen Führer an der Spitze, den sicheren Tod vor den
Augen, bis zum letzten Atemzuge gekämpft und sind dann in den Tod
gegangen für des Deutschen Reiches Ehre. Mit Eurer Kaiserlichen und
Königlichen Majestät weiß das deutsche Volk sich eins in dem Schmerz
und der Trauer um den Verlust so vieler hoffnungsreicher Menschen-
leben, aber auch in ihrer Bewunderung und in dem Stolze auf ihre ruhm-
reiche Heldentat. Eine Nation, die solche Helden hervorbringt, darf un-
gebeugten Mutes auch den schwersten Opfern standhaft ins Auge schauen
und des Sieges gewiß sein. Namens des Reichstags: Dr. Kaempf, Prä-
sident des Reichstags.“
Darauf ist folgende Antwort eingegangen:
„Das harte Schicksal, das unser ostasiatisches Geschwader betroffen,
hat Sie veranlaßt, im Namen des Reichstags dem tiefen Schmerz des
deutschen Volkes über den schweren Verlust so zahlreicher braver Helden,
zugleich aber auch den Gefühlen des Stolzes über ihre Taten und des
unerschütterlichen Vertrauens in die Zukunft Ausdruck zu geben. Ich
danke Ihnen herzlich für diese Kundgebung. Mögen die schweren Opfer,
die der uns aufgezwungene Existenzkampf der Gesamtheit wie jedem ein-
zelnen auferlegt, getragen werden von der zuversichtlichen Hoffnung, daß
Gott der Herr, aus dessen gnädiger Hand wir Elück und Unglück, Freude
und Schmerz in Demut empfangen, auch die schwersten Wunden in Segen
für Volk und Vaterland wandeln wird. Wilhelm I. R.“
Machonald gegen Grey.
Ein englischer Arbeiterführer über das englische
Weißbuch.
Von der holländischen Grenze, 14. Dezember. In der
„Continental Times“ versieht der frühere Führer der Arbeiterpartei,