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In dieser Zahl ist ein Teil der auf der Verfolgung in Russisch-Polen
gemachten sowie alle im Abtransport noch befindlichen Gefangenen noch
nicht enthalten.
Die Gesamtzahl setzt sich folgendermaßen zusammen:
Franzosen: 3459 Offiziere, 2151905 Mann; darunter 7 Generale.
Russen: 3575 Offiziere, 306 294 Mann; darunter 18 Generale.
Belgier: 612 Offiziere, 38 852 Mann; darunter 3 Generale.
Engländer: 492 Offiziere, 18 824 Mann.
Die über Kopenhagen verbreitete, angeblich vom russischen Kriegs-
minister stammende Nachricht, daß in Rußland 1140 Offiziere und 134 700
Mann deutsche Kriegsgefangene sich befänden, ist irreführend. Die Russen
zählen in die Gesamtzahl alle Zivilgefangenen hinein, die zu Kriegs-
beginn zurückgehalten und interniert sind.
Die Kriegsgefangenen sind auf allerhöchstens 15 Prozent der ange-
gebenen Summe zu veranschlagen. Hierbei ist zu beachten, daß ein großer
Leil uunch dieser Gefangenen verwundet in die Hände der Russen ge-
fallen ist.
Oberst Maritz wieder im Feld.
Nach den Reuterschen Darstellungen, auf die man angewiesen war
und angewiesen ist, wäre es mit den aufständischen Buren zu Ende ge-
wesen. Die letzten von ihnen sollten gefangen sein. Nun plötzlich erscheint
nach einer Meldung desselben „Reuterbüros“, das uns bereits den „letzten
aufständischen Buren“ servierte, der Oberst Maritz wieder mit starken
Kräften im Felde, schlägt sich, als wäre er nie gefallen und gefangen,
und schlägt offenbar sogar nennenswerte Streitkräfte der südafrikanischen
Regierung Bothas. Hier die „Reuter“Meldung, der man das entnehmen
ann:
Kapstadt, 31. Dezember. (Meldung des „Reuterschen Büros.“)
Oberst Maritz unternahm mit einem Kommando von 800 Mann mit
4 Feldkanonen und 4 Maschinengewehren mit Kamp als Unterführer
einen Angriff auf eine Abteilung Anhänger der Regierung, die 480 Mann
stark und mit zwei Maschinengewehren ausgerüstet war. Der Angriff
fand am 22. Dezember bei Waterhol in der Nähe von Schuitdrift westlich
Kakamas statt. Die Anhänger der Regierung leisteten kräftigen Wider-
stand, mußten aber schließlich einige Meilen zurückgehen, bis Verstär-
kungen kamen. Wiederholte Versuche der Umgehung mißglückten. Die
Buren gingen bei Sonnenuntergang nach Waterhol zurück.
Die Siegesbeute bei den Kämpfen in Polen.
136000 Gefangene seit dem 11. November.
Berlin, 31. Dezember. (W.T. B.)
Aus dem Großen Hauptquartier erfahren wir:
Unsere in Polen kämpfenden Truppen haben bei der an die Kämpfe
bei Lodz und Lowitsch anschließenden Verfolgung über 56 000 Gefangene
gemacht und viele Geschütze und Maschinengewehre erbeutet. Die Gesamt-
beute unserer am 11. November in Polen einsetzenden Offensive ist somit
us 136 600 Gefangene, über 100 Geschütze, über 300 Maschinengewehre
gestiegen.