Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

— 886 — 
rische Nationalbank um 1 auf 41 pCt., die Schwedische Reichsbank um 1 auf 
5½ pCt. und die Rumänische Nationalbank auf 6 pCt. Der Pforzheimer 
Bankverein gerät in Zahlungsschwierigkeiten. Der Berliner Börsenvorstand 
beschließt, heute und morgen keine Kurse für Wertpapiere festzustellen. Die 
Londoner und New-Vorker Börsen bleiben geschlossen, ebenso die Börsen in 
Hamburg, Odessa. 
August. 
1. August. Allgemeine Mobilisierung des deutschen Heeres und der 
Marine. Allgemeine Mobilisierung in Oesterreich. Teilmoratorium in 
Oesterreich. Es erhöhen den Diskont: die Reichsbank um 1 auf 6 pCt., die 
Sächsische Bank von 6 auf 8 pCt., die Bank von England von 8 auf 10 pCt., 
die Dänische Nationalbank von 5 auf 6 pCt., die Belgische Nationalbank um 
1 auf 6 pCt., und die Schweizerische Nationalbank um 1 auf 5½ pCt. Ber- 
liner Börse geschlossen. Einstellung des Zeitgeschäfts an der Berliner Ge- 
treidebörse, im Lokogeschäft ist die Tendenz sehr fest. 
2. August. ginn des Krieges mit Rußland und Frankreich. Der 
Reichsbankausweis zeigt eine Verschlechterung um 1242 528 000 M. (i. V. 
199 723 000 M.), so daß sich eine Steuerpflicht von 786 440 000 M. (i. V. 
steuerfreie Notenreserve von 48 865 000 M.) ergibt. Die Oesterreichisch- 
Ungarische Bank setzt den Zinsfuß von 6 auf 8 péCt. herauf. 
3. August. Moratorien in Frankreich, Rußland und Schweden. In 
Italien wird der Diskontsatz von 6 auf 8 pCt. heraufgesetzt. 
4. August. Der Reichstag bewilligt einstimmig den von der deutschen 
Regierung geforderten Kriegskredit in Höhe von 5 Milliarden Mark sowie 
die am Tage vorher eingebrachten Gesetzentwürfe über: 1. Aenderung des 
Bankgesetzes, 2. Ergänzung der Reichsschuldenordnung, 3. Aenderung des 
Münzgesetzes, 4. Ueberweisung des Reichskriegsschattes an die Reichsbank, 
5. Reichskassenscheine und Banknoten, 6. die Kriegsdarlehnskassen. Zu- 
stellung der Pässe an den französischen Botschafter in Berlin. Einmarsch der 
Deutschen in Belgien. England erklärt an Deutschland den Krieg. Mora- 
torien in England und Italien. Beschlagnahme der russischen Guthaben in 
Deutschland. Es erhöhen den Diskont: die Dänische Nationalbank von 6 auf 
7 pCt., die Bank von Norwegen von 5 auf 6½ pCt. und die Schweizerische 
Nationalbank von 5½ auf 6 pCt. 
5. August. Die deutschen Kriegsdarlehnskassen eröffnen den Betrieb. 
Teilmoratorien in der Türkei. 
6. August. Die Oesterreichisch-Ungarische Bank gibt Banknoten im Be- 
trage von 2 Kr. aus. Moratorien in Bosnien und der Herzegowina sowie 
in Bulgarien. Bildung weiterer Kreditinstitute in Hamburg. Der Roh- 
eisenverband stellt den Versand nach dem Inland und dem Ausland ein. 
7. August. Der Bundesrat erläßt für das deutsche Reichsgebiet ein 
Teilmoratorium. Allgemeines Moratorium in England. Die Bank von 
England ermäßigt den Diskont von 10 auf 6 pCt. Die Bank von Frankreich 
erhöht den Zinsfuß von 4½ auf 6 pCt. 
8. August. Die bulgarische Sobranje hat ein dreimonatiges Mora- 
torium angenommen. Die Bank von England ermäßigt den Diskont von 
6 auf 5 pCt. Berliner Getreidemarkt flau. 
10. August. Moratorium in Norwegen und in der Schweiz. Die 
Maximilianhütte setzt die beantragte Dividende von 19,60 auf 10,50 pCt. 
herab. Berliner Getreidebörse wieder flau.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.