Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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zu mehrfachen Vorhutgefechten. In Galiziem bilden. die dcletichsche 
Truppen einzelne Gruppen, die nach verschiedenen Richtungen vorgehen 
Trotz aller Vorsicht ihres Angriffs glückte es unserer Kavallerie, eine 
österreichische Division auf dem Marsche zu überraschen und zum Teil 
zu zersprengen. 
22 000 Soldaten in Holland entwaffnet. 
Haag, 12. Oktober. 
Halbamtlich wird gemeldet, daß die Gesamtzahl der auf hollän- 
disches Gebiet übergetretenen entwaffneten belgischen und englischen 
Soldaten etwa 22 000 beträgt. 
Wie die holländische Regierung mitteilt, beherbergt Holland eine 
Million belgischer Flüchtlinge. Der Amsterdamer „Telegraaf“ meldet 
aus Sas van Gent: Starke deutsche Abteilungen patrouillieren an der 
Erenze, um versprengte belgische Truppen gefangen zu nehmen, oder zum 
Betreten holländischen Gebiets zu zwingen. (W. T. B. 
Die russische Flotte unterwegs. 
London, 12. Oktober. Die „Times“ meldet aus Sofia: Hier 
wird amtlich bestätigt, daß die russische Flotte Constanza passiert hat 
und südwärts weiter gefahren ist. (Post, 13. Oktober.) 
Eine Veröffentlichung der deutschen Regierung. 
Berlin, 12. Oktober. 
Die Versicherung der deutschen Regierung, daß Deutschland ge- 
zwungen war, durch den Einmarsch seiner Truppen in Belgien einen 
beplanten englisch-französischen Angriff von dieser Seite her zuvorzu- 
mmen, stießen im Auslande, namentlich bei den neutralen Staaten, 
bisher auf mehr oder weniger stark geäußerten Zweifel. 
Durch die folgende amtliche Veröffentlichung der „Norddeutschen 
Allgemeinen Zeitung“ vom 12. Oktober ist nunmehr die Reichsregierung 
in der Lage, durch wichtige Beweisstücke die Wahrheit unserer Behaup- 
tungen zu erhärten, durch die gleichzeitig aufs neue gezeigt wird, wie 
gemein und heuchlerisch das englische Doppelspiel gegen Deutschlands 
reundschaftspolitik gewesen ist: 
Durch die eigenen Erklärungen Sir Edward Greys ist die Behaup- 
tung der Englischen Regierung bereits als unhaltbar erwiesen, daß die 
Verletzung der belgischen Neutralität durch Deutschland das Eingreifen 
Englands in den gegenwärtigen Krieg veranlaßt hat. Das Pathos 
sittlicher Entrüstung, mit dem der deutsche Einmarsch in Belgien von 
englischer Seite zur Stimmungsmache gegen Deutschland bei den Neu- 
tralen verwertet worden ist, findet eine neue und eigenartige Beleuch- 
tung durch gewisse Dokumente, die die deutsche Heeresverwaltung in 
den Archiven des belgischen Generalstabs in Brüssel aufgefunden hat. 
Aus dem Inhalt einer Mappe, welche die Ausschrift trägt „Inter- 
vention anglaise en Belgique“, geht hervor, daß schon im Jahre 1906 
die Entsendung eines englischen Expeditionskorps nach Belgien für den 
Fall eines deutsch-französischen Krieges in Aussicht genommen war. Nach 
einem vorgefundenen Schreiben an den belgischen Kriegsminister vom 
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