— 607 —
brannte Schlacht als auch unsere Operationen gegen den Dujnester nehmen
einen guten Verlauf. Nördlich Wyszkow wurden die Russen abermals an-
gegriffen und geworfen. Bei Synowucko forcierten unsere Truppen den
Stryjifluß, gewannen die Höhen nördlich des Ortes und nahmen die Ver-
folgung des Feindes auf. Etbenso gelangten die Höhen nördlich Podbuz
und südöstlich Stary-Sambor nach hartnäckigen Kämpfen in unseren Befitz.
Auch nördlich des Strwiazflusses schreitet unser Angriff vorwärts. Nördlich
Przemysl begannen wir bereits auf dem östlichen Sanufer festen Fuß zu
sassen. Die Zahl der während unserer jetzigen Offensive gemachten Gefan-
genen läßt sich natürlich noch nicht annähernd übersehen. Nach den bis-
herigen Meldungen sind es schon mehr als 15 000.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
von Hoefer, Generalmajor.
Der Untergang des „Hawke“.
Kopenhagenn, 17. Oktober. Der Zeitung „Politiken“ wird aus
London zu dem Untergang des Kreuzers „Hawke“ noch gemeldet: Die
Kreuzer „Hawke“ und „Theseus“ befanden sich im Wachtdienst in der
Nordsee, als sie zwei deutsche Unterseeboote bemerkten. „Theseus“ entging
dem ersten Angriff nur durch schnelles Manövrieren und entfernte sich
eiligst. „Hamke“ wurde mittschiffs getroffen. Das eine von den deutschen
Unterseebooten wurde stark beschädigt. Die Stimmung in London ist
außerordentlich gedrückt. (Voss. Ztg., 18. Okt.)
Churchill, der Maulheld.
Die Erregung der Engländer über den neuen Erfolg der deutschen
Unterseeboote, zuerst in der Finnischen Bucht und jetzt wieder in der Nord-
see, steigt, wie dem „Tag“ aus Kopenhagen telegraphiert wird, ins Un-
geheure. Die ersten Blätter, wie „Times“ und „Morningpost“, machen
Churchill und die Admiralität en ihrer Sorglosigkeit die heftigsten Vor-
würfe. Andere sagen: Dieser ulheld ist ein großer Schaden für Eng-
land. Aus der Tatsache, daß „Hamwke“ und „Theseus“ ältere Schiffe sind,
scheint hervorzugehen, daß die Furcht vor deutschen Unterseebooten die Ad-
miralität veranlaßt hat, die modernen Kriegsschiffe vor erfolgreichen An-
griffen in Sicherheit zu bringen und nur die älteren Fahrzeuge den Pa-
trouillendienst ausführen zu lassen. Außer den gemeldeten 50 geretteten
des „Hamwmke“ wurden von Transportschiffen noch weitere 23 Mann gerettet.
Die Geretteten wurden erst von einem norwegischen Dampfer aufgenommen,
der die Stelle eine Stunde nach dem Angriff passierte. (Kreuzztg., 18. Okt.)
20 000 Mark für ein deutsches Schiff!
Haag, 17. Oktober. Die Furcht der Engländer vor deutschen Unter-
seebcoten hat schon vor der Vernichtung der „Hawke“ das Verbot der Ver-
öffentlichung der Nachricht veranlaßt, daß kanadische Hilfstruppen in Ply-
mouth landen werden. Preßtelegramme dieses Inhalts wurden stunden-
lang zurückgehalten. Die Londoner Blätter waren über dieses Verbot
sehr ungehalten. Die Kanadier sind übrigens bisher an Bord geblieben.
In ihrer Ratlosigkeit verspricht die Admiralität tausend Pfund für Infor-
mationen, die die Aufbringung oder Vernichtung feindlicher Schiffe ermög-
lichen und 200 Pfund für Nachrichten, die zur Verfolgung feindlicher Schiffe
führen. (Voss. Ztg., 18. Okt.)