Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

  
  
   
Serbischer Kriegsschauplatz. Oestlich von Trebinje ist ein Angriff gegen 
bie montenegrinischen Grenzstellungen im Gange. Oestlich von Bileta und südlich 
von Avtovac wurden in den dort erkämpften Dositionen feindliche Vorftöße ab- 
geschlagen. Auf dem Berg Bobija kam es zum Handgranatenkampf. Der serbische 
Widerstand im Raume von Kragusevac und bei Jagodina wurde gebrochen. Der 
Feind ist im Zurückweichen. Von der Armee des Generals v. Köveß rückten 
öskerreichisch-ungarische Streitkräste über Dozega hinaus. Die Verbindung zwischen 
Alssce und der östlich von Visegrad kämpfenden Gruppe ist hergestellt. Südwestlich 
von Cacak warfen wir den Feind von den das Tal beherrschenden Höhen. Andere 
öskerreichisch-ungarische Kolonnen nahmen die Höhen Stolica und Lipnico Glavica 
und drängten die Serben auf den Drobujarücken zurück. Deutsche Truppen rückten 
in Jagodina ein. 
Von den bulgarischen Krästen drang eine Kolonne bis Bolevac südwestlich von 
Zajecar vor. Eine andere nahm den Berg Lipnica nordöstlich von Nisch. Die 
Angriffe der Zulgaren nordwestlich von Dirot gewinnen Kaum. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generaltabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Bulgarischer Kampfbericht. 
Sofia, 4. RNovember. Amitlicher Bericht über die Kampfhandlungen am 2. No- 
vember. Unsere Truppen setzten ihre Offensive auf der Straße Zajecar — Daracin 
sort. Wir besetzten die Stadt Zolevac und erreichten die Linie Valakonse — Dobru- 
jedar im Tal des Sorljiesli Timok. Nach einem erbitterten Kampfe erreichten wir 
die Linien Kalafaf— Höhe 572—Dorf Drekopok — Drokopje Dlanina— Höhe 051— Höhe 
1000 an der Bisegrad Dlanina. Nach Aussagen von Gefangenen wohnte König 
Peter in Derson den Kampfhandlungen an dieser Front bei. Im Tal des HDlaso- 
tinscaflusses wurden die Serben aus ihren Stellungen vertrieben. Unsere Truppen . 
besetztendieEinieSekenkia-—Brestovdoiundmachiennoch600Gefangene.Von ·- 
den übrigen Fronten wird keine Veränderung gemeldet. (W. T. B) 
Neue Ministerkrisis in Griechenland. 
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Athen, 4. November. (Meldung der Agence Havas.) Da es bei der Erörterung 
der milikärischen Gesehanträge in der Kammer zu einem Zwischenfalle zwischen dem I« 
Kriegsminister und der Venizelistischen Mehrheit kam, stellte Ministerpräsident Zaimis 
die Bertrauenssaage. Venizelos erklärte, es sei den Liberalen unmöglich, die Regierung . 
zu untersiüchen, deren Politik den Interessen des Landes unheilvoll sei. Alle Dartei- 
führer griffen sodann in die Debatte ein. Die Regierung kam mit 114 gegen 
147 Stimmen in die Minderheit. Infolge dieses Mißtrauensvotums der Kammer er- * 
klärte Zaimis, die Ministerkrisis liege offen zutage. Er ersuchte die Kammer, sich 
bis zur Bildung eines neuen Kabinetts zu vertagen. (W. T. B.) 7! 
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