Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 25 (25)

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deutschen Denkschrift zu dem spanischen Vertrage gesprochen !3°: 
„Bei Ziffer 13 des Art. 1 ist der spanischen Gesetzgebung, wel- 
cher statt der Altersgrenze von 14 Jahren — wie im deutschen 
und belgischen Recht — eine solche von 12 Jahren eigen ist, 
dadurch Rechnung getragen, dass statt „unter 14 Jahren“ gesetzt 
ist: „unter 14 oder unter 12 Jahren...“ Die eigentümliche 
Formulierung selbst wird nicht begründet. Jedenfalls hat man 
nicht geglaubt, von dem Gesetz der Gegenseitigkeit abgewichen 
zu sein, und wenn man in ihrem Sinne durch die Form hindurch 
auf den Inhalt eingeht, kann man nicht umhin, diesem Glauben 
recht zu geben. 
Die deutsche Auslieferungskonvention mitSchweden und 
Norwegen von 1878 bietet wiederum einen Fall der relativen 
Reziprozität, indem hier der Grad der Kriminalität, dem alle 
Auslieferungsdelikte entsprechen müssen, für die Beteiligten in 
verschiedener Weise festgesetzt worden ist. Es heisst in Art. 1 
am Eingang: 
„Die hohen vertragen- 
den Teile verpflichten 
sich durch gegenwärtigen 
kontrahe- 
rende Parter forpligte 
sig ved nsrvsrende 
„De höga fördragslu- höie 
tande parterna förpligta 
sig genomm detta fördrag, 
„De 
Vertrag, sich einander in 
allen nach den Bestim- 
mungen desselben zuläs- 
sigen Fällen diejenigen 
Personen auszuliefern, 
welche wegen einer der 
nachstehend aufgezähl- 
ten, im Gebiete des er- 
suchenden Staates be- 
gangenen, im deut- 
schen Reiche als 
Verbrechen oder 
Vergehen straf. 
baren und in Schwe- 
denoder Norwegen 
  
  
  
att i alla de fall, p& 
hvilka bestämmelserna i 
detsamm äro tillämpliga, 
till hvarandra utlemna 
de personer, hvilka för 
nägon bland här nedan 
uppräknade, inom omrä- 
det af den stat, som be- 
gär utlemnandet, be- 
gängnahandlingar 
afden beskaffen- 
hetattdei Tyska 
Riketärostraffbara 
sasom,„Verbrechen“ 
eller „Vergehen“ 
  
Traktat tili allei samme 
foreskrevne Tilfzlde at 
udlevere tilhverandre de 
Personer, som ere dom- 
feeldte, satte under Til- 
tale eller befinde sig un- 
der retslig Forfölgning 
— vgxre sig som Gjer- 
ningsm&nd eller Delag- 
tige — for en af de ne- 
denfor opregnede Gjer- 
ninger, forudsat at Gjer- 
ningen er begaaet paa 
den reklamerende Stats 
Territorium, samt at den 
3° Stenographische Berichte über die Verhandlungen des deutschen 
Reichstages, 3. Legislaturperiode, II. Session 1878, Bd. 5 Aktenstück Nr. 252.
	        
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