—_ 114 —
Bezugsquelle der Erzeugnisse und hinsichtlich der zu benutzen-
den Anstalt genommen und für sie eine Abhängigkeit von der
Gemeinwirtschaft begründet.
Das zweite Moment, welches den erwähnten Gemeindever-
anstaltungen den Stempel des Sozialismus aufdrückt, ist die Art
der Beschaffung der Geldmittel für die Herstellung
der Waren oder die Unterhaltung der Anstalt und die hiermit
zusammenhängende Bemessung der Gegenleistung für den Bezug
der Ware oder für die Benutzung der Anstalt. Die Kosten so-
zialpolitischer Massnahmen und Veranstaltungen sollen nach den
Grundsätzen der Sozialpolitik in der Hauptsache von denjenigen
Kreisen getragen werden, deren wirtschaftliche Tätigkeit die eine
Abhilfe erfordernden Uebelstände erzeugt. Wo es die Art der
(sütererzeugung und der Güterverteilung ist, welche den durch
sozialpolitische Massnahmen zu mildernden Gegensatz zwischen
den Gesellschaftsklassen, die wirtschaftliche Notlage der Arbeiter-
klasse und die Schwierigkeit, sie aus eigener Kraft zu beseitigen,
lıerbeigeführt hat, da sind die Lasten der zu schaffenden Ein-
richtungen von den mit der Gütererzeugung und Güterverteilung
befassten Kreisen zu tragen, und zwar sowohl von den Arbeit-
gebern als auch von den Arbeitnehmern. Wo die wirtschaft-
lichen Missstände durch die Notwendigkeit des Zusammenwolı-
nens der Menschen auf dem engen Raume der Grossstädte erzeugt
werden, da ist es gerechtfertigt, diejenigen Personen, die von
dieser Menschenanhäufung und der sich hieraus ergebenden Ge-
legenheit der besseren Verwertung ihres Grundbesitzes, ihres Ka-
pitals und ihrer Arbeit Vorteil haben, auch zu den Kosten der
sozialpolitischen Einrichtungen heranzuziehen, die dazu bestimmt
sind, jenen Missständen abzuhelfen. Endlich kann es aus den be-
reits erwähnten opportunistischen Gründen oft zweckmässig oder
notwendig sein, dass auch der Staat und die Gemeinde mit ihren
Beamtenkräften und Geldmitteln bei der Herstellung und Unter-
haltung sozialpolitischer Einrichtungen leitend, fördernd und er-