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Bei einer Gesellschaft wiederum, fährt jener fort, können
wir beobachten, wie die Eisenarbeiter ihre Tätigkeit einstellen,
sobald die Bergwerksarbeiter kein Material mehr liefern; wie die
Schneider ihr Geschäft nicht mehr fortführen können in Er-
mangelung solcher, welche Textilwaren spinnen und weben; wie
endlich auch die herrschenden Kräfte, die Regierungen, die Be-
hörden, die Gerichtsbeamten und die Polizei nicht mehr imstande
sind, die Ordnung aufrecht zu erhalten, wenn ihnen nicht die
Lebensbedürfnisse von seiten jener Teile, die in Ordnung zu er-
halten sind, geliefert werden. — —
Mit solchen Behauptungen schiesst SPENCER über die Wahr-
heit hinaus. Denn die gegenseitige Abhängigkeit der Teile ist
hier, bei der Gesellschaft, der society, keine so innige wie beim
Einzelorganismus. Wenn die Textilarbeiter streiken, so wird da-
mit der Organismus, der er sein soll, der Staat nicht gelähmt;
und selbst angenommen, es geschähe jenes permanent und alle
einschlägigen Branchen versagten, ja, wenn die ganze Industrie
dadurch gehemmt würde, so würde die betr. Gesellschaft nur
auf eine frühere Stufe ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zurück-
geworfen: der gesellschaftliche Verband bleibt auch dann be-
stehen.
Es wirkt geradezu absurd, wenn SPENCER nudis verbis aus-
führt 10;
„Bei Tieren vom niedrigsten Typus wird die Galle nicht von
einer eigentlichen Leber, sondern nur von bestimmten Zellen
ausgeschieden, welche an einer besonderen Stelle in die Wan-
dung des Nahrungsrohres eingefügt sind. Jede dieser Zellen
führt ihre Funktion aus, indem sie bestimmte Stoffe aus dem
Blute aussondert und das, was sie geliefert hat, in den Hohl-
raum entleert. Es besteht also noch kein Organ im wahren
Sinne des Wortes dafür, sondern es ist nur eine Anzahl von
10 Prinzipien II, S. 40.
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