setze die Veranlassung zum gesellschaftlichen Zusammenschluss
der Menschen:
das erste ist der allgemeine Friede, der im Naturzustand
herrscht?°; denn den wilden Menschen macht alles zittern, und
alles lässt ihn fliehen; deshalb wird er sich hüten, irgend einen
anzugreifen ;
ein weiteres Naturgesetz ist, dass er sich ernähren muss;
zum Gefühl seiner Schwäche kommt also das Bewusstsein seiner
Bedürfnisse;
weiter fühlt ein Wesen bei der Annäherung eines solchen
seiner Art ein gewisses Vergnügen, das noch grösser wird, wenn
die beiden von verschiedenem Geschlechte sind; und so ist die
natürliche Bitte (la priere naturelle) — wegen der Hülflosigkeit,
des Bedarfs in manchen Dingen — die sie stetig aneinander
richten, ein drittes Naturgesetz;
zunächst haben die Menschen le sentiment, das natürliche
Gefühl, den Instinkt; sie kommen aber weiter dahin, auch Kennt-
nisse zu haben; so haben sie ein zweites Band, welches die an-
dern Lebewesen nicht haben, und damit ein neues Motiv sich
zu einigen (sic!); der Wunsch, in Gesellschaft zu leben, ist also
ein viertes Naturgesetz.
„Sobald die Menschen nun in Gesellschaft sind, verlieren
sie das Gefühl ihrer Schwäche; die Gleichheit, die unter ihnen
war, weicht, und der Zustand des Krieges beginnt“ *!,
Diese Theoreme MONTESQUIEUS sind vor allem als hinfällig
erwiesen durch die Darstellungen von CHARLES DARWIN, der für
2° A, Lasson, Prinzip S. 68: „Die Uebung äusserer Gewalt ist die na-
türliche Weise jedes in der Natur gegebenen Wesens, sich in seinem Sein
zu behaupten und das ihm Störende und Widrige abzuweisen.* Die Furcht
ist nämlich gerade das Motiv, den andern nach Möglichkeit unschädlich zu
machen.
21 ]’esprit des lois 8. 129: Si töt que les hommes sont en societe, ils
perdent le sentiment de leur foiblesse; l’egalite qui etoit entre eux cesse,
et l’etat de guerre commence.