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Württemberg und Baden*°. Durch Reichsgesetze v. 24. Juni 1887 *$,
16. Juni 1895*° und 4. April 1898*° wurde das in a. 35 II nor-
mierte besondere Recht der süddeutschen Staaten in bezug auf
den Branntwein wesentlich abgeändert. An Stelle der Landes-
gesetzgebung ist die Gesetzgebung des Reiches getreten, Aus-
nahmen von den gemeingültigen Vorschriften sind den früher
privilegierten Staaten nur in sehr beschränktem Masse durch
Art. 2 des Gesetzes vom 4. April 1898 vorbehalten worden *.
4. Die Bestimmungen des a. 52 (zusammen mit a. 4 Z. 10)
über die Regelung des Post- und Telegraphenwesens in Bayern
und Württemberg.
5. Die in a.46 al.2 (zusammen mit a.4Z2.8 festgestellte
Befreiung Bayerns von den in a. 42—45 RV. getroffenen Be-
stimmungen über das Eisenbahnwesen mit Einschränkung durch
a. 46, al. 3.
6. Die in der Schlussbestimmung zum XI. Abschnitt RV.
ausgesprochene Einschränkung der in den a. 57—68 RV. ent-
haltenen Vorschriften durch die Bestimmungen des Vertrages vom
23. November 1870, III 85 für Bayern und der Militär-
konvention mit Württemberg vom 21./25. November 1870 für
diesen Staat.
7. Die zugunsten Bayerns durch die Schlussbestimmung
zum XII. Abschnitt derRV. erklärten Einschränkungen der Gültig-
keit der a. 69, 71 und 72 RV, gemäss8$ 6 und 7 IIldes Vertrages
vom 23. November 1870.
#5 Diese Bestimmung gilt hinsichtlich des Bieres auch für Ostheim
(Sachsen-Weimar) und Königsberg (Sachsen-Koburg), vgl. HırrHs Annalen
1893, S. 297 Nr. 8.
+6 RGBI. 1887 S. 253 ff., speziell $ 47.
47 RGBI. 1895 S. 276.
# RGBl. 1898 S. 159, speziell Art. 11, II.
# Vgl. LABAND, StR. IV, 413 f., 417 £.
50 Diese Rechte sind durch die Einführung am 1. April 1902 in Würt-
temberg nicht berührt worden, vgl. CREMER a. a. O. 47 ff.