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Adressierung und genügende Verpackung) waren bei allen heimat-
lichen Postanstalten öffentlich bekannt gegeben.
Mit der Annahme dieser Pakete und ihrer Beförderung bis
zu den vorgesehenen militärischen Paketdepots *” war die Tätigkeit
der heimischen Postverwaltung beendigt. Die Feldpost trat hierbei
überhaupt nicht in die Erscheinung °.
In der Zeit vom 23. bis 30. November 1914 wurde das Ver-
fahren wiederholt, um den Absendern von Weihnachtspaketen ins
Feld eine Beförderungsmöglichkeit zu bieten. Die Pakete durften
diesmal neben Bekleidungs- und Ausrüstungsstücken auch Lebens-
und Genußmittel enthalten °'.
Endlich wurde ab 22. Februar 1915 für die Feldtruppen des
westlichen, ab 29. März 1915 auch für die Truppen des östlichen
Kriegsschauplatzes (hier vorbehaltlich etwa eintretender Verkehrs-
beschränkungen, die eine Verkehrssperre — z. B. zeitweise nach
Galizien — bedingten) ein Privat-Paket- und Privat-
Güterverkehr bis auf weiteres dauernd eingerichtet und
zwar nach wie vom Feldheere. Darnach werden nunmehr Privat-
pakete bis zu 10 kg bei allen deutschen Postanstalten im Inlande
angenommen; größere Güter im Gewichte über 10 kg bis 50 kg
müssen bei den Eisenbahn-Eilgut- und Güterabfertigungen aufge-
# Welches militärische Paketdepot für die Formation, der der Paket-
empfänger angehörte, zuständig war, konnte aus dem Verzeichnis der
Paketdepots ersehen werden, das bei den heimischen Postanstalten öffent-
lich bekanntgegeben war.
5° Die Pakete wurden bei den Paketdepots geordnet und über die mi-
litärischen Sammelstationen an die Etappenhauptorte gesandt, dort von den
Etappenbehörden übernommen, verteilt und den Truppen zugeführt.
Die Versendung erfolgte auf Gefahr des Absenders, Ersatzansprüche
an die Post- oder Militärverwaltung waren ausgeschlossen, Beschwerden
wegen Nichtankunft, Beschädigung usw. waren an die zuständigen Militär-
behörden zu richten. Eine Rückleitung unanbringlicher Pakete fand nicht
statt, diese kamen vielmehr dem betreffenden Truppenteil zugute.
51 In dieser „Weihnachtspaketwoche“ kamen bei den heimischen Post-
anstalten 6950 114 Privatpakete nach dem Feldheere zur Auflieferung.