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Von den Postumschlagstellen an den Etappenhauptorten wird
die Heimatpost den zu der betreffenden Armee gehörigen Feld-
postanstalten teils mit der Eisenbahn, teils mit Lastkraftwagen,
streckenweise in manchen Fällen auch mit Pferdepost zugeführt,
um dort nötigenfalls nach weiterer Verarbeitung (Verteilung nach
den einzelnen zugehörigen Behörden und Formationen), zur Ab-
gabe oder Zustellung gebracht zu werden.
Die Zuführung der Heimatpost zu den Marschquartieren der
Feldpostanstalten geschah anfangs fast nur mit Hilfe der diesen zu-
geteilten Pferdeposten, wo dies aber nicht möglich war, besorgten
dies die betreffenden Postumschlagstellen mit den ihnen verfügbaren
Lastkraftwagen. Die Feldpostanstalten haben die Verpflichtung,
der zuständigen Armeepostdirektion, der jene Umschlagstellen
unterstehen, auf schnellstem und raschestem Wege ihre jeweiligen
Marsehquartiere mitzuteilen, um so die ordnungsgemäße und regel-
mäßige Zuführung der Feldpostversande zu sichern.
Beide Zufuhrmöglichkeiten waren für die Dauer des Bewe-
gungskrieges (um von den Verhältnissen auf dem westlichen
Kriegsschauplatze zu sprechen) mannigfaltigen Schwierigkeiten
und Störungen unterworfen. Die von den Feldpostanstalten ab-
gesandten Postfuhrwerke waren bei der weiten Entfernung der
Umschlagstellen oft tagelang unterwegs, mußten vielfach vom
Feinde bedrohte Wege benutzen oder große Umwege einschlagen,
wenn nicht zeitweise jede Abfahrt von der Militärbehörde über-
haupt untersagt wurde. Geschah die Zufuhr von den Umschlag-
stellen aus, so war dort der Ort, wo die gesuchte Feldpostanstalt
zu treffen war, infolge tagelanger Marschbewegungen mit kurzer
Nachtrast in einer Ortsunterkunft und bei dem vielfachen Mangel
einer rückwärtigen Fernsprechverbindung nicht bekannt, das Auf-
suchen der betreffenden Feldpostanstalt daher schwierig und zeit-
raubend, wenn nicht ganz unmöglich. Diese Zustände besserten sich
ganz bedeutend, seitdem meines Wissens nahezu allen Feldpost-
anstalten (wenigstens auf dem westlichen Kriegsschauplatze) eigene