— 165 —
Märschen und unsicheren Verkehrsverhältnissen mit mancherlei
Schwierigkeiten und Verzögerungen ’”° verbunden war, zumal da-
mals nur Pferdeposten gingen, gestaltete sich mit Einführung der
Lastkraftwagen und Eisenbahnverbindungen der Verkehr wesentlich
leichter, schneller und namentlich regelmäßiger. Vornehmlich zur
Zeit des gegenwärtigen Stellungskrieges auf dem westlichen Kriegs-
schauplatze führt der Lastkraftwagen der betreffenden Feldpostan-
stalt oder die Eisenbahn tagtäglich die Beutel mit der Post in die
Heimat zur bestimmten Stunde an die zuständige Postumschlag-
stelle des betreffenden Etappenortes, woselbst auch die Sendungen
aus der Heimat in Empfang genommen werden. Die Weiterleitung
der Postbeutel nach Deutschland geschieht von den Postumschlag-
stellen aus mit der Eisenbahn, vielfach mit Feldpost-Sonderzügen,
die mit bestimmten Kurszeiten nach und von der deutschen Grenze
verkehren.
3. Der Feldpostverkehr innerhalb des Feldheeres selbst.
Neben den Postverbindungen nach und von der Heimat sind
solche zum Zwecke des dienstlichen wie des privaten Verkehrs
auch zwischen den verschiedenen Armeen und Armeekorps, be-
sonders auch mit dem Großen Hauptquartier vorgesehen. Die
Einrichtung dieser Postverbindungen (sog. Querverbindungen) hat
sich im Laufe des Krieges wesentlich gebessert, besonders bei
Eintritt des Stellungskrieges eine Beständigkeit und eine Regel-
mäßigkeit erreicht, die dem Postverkehr nach und von der Heimat
nicht nachsteht.
Solange sich solche regelmäßige unmittelbare Postverbindungen
zwischen den verschiedenen Armeen (namentlich zu Anfang des
Krieges) nicht herstellen ließen, mußten die bei den Feldpostan-
75 So wurden zu Beginn des Krieges alle von den mobilen Truppen
während des Aufmarsches an ihre Angehörigen in der Heimat bei der Feld-
post aufgelieferten Sendungen auf Anordnung der obersten Heeresleitung
etwa drei Wochen zurückgehalten, um den Auf- und Vormarsch der deut-
schen Armeen dem Feinde gegenüber zu verschleiern.