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Ende dieses gewaltigen Völkerringens abwarten müssen. Auch
eine kritische Betrachtung dieses Verkehrszweiges, das Feststellen
etwa anhaftender Unvollkommenheiten und die Erörterung zweck-
dienlicher Verbesserungen dürfte erst nach Kriegsende Berechtigung
haben, zumal im Rahmen der verfügbaren Mittel immerwährend
an der Vervollkommung dieser mobilen Verkehrseinrichtung ge-
arbeitet wird und diese selbst als höchst entwicklungsfähig und
den mannigfach und stetig neu auftretenden Verkehrsbedürfnissen
anpassungspflichtig immer neue Formen ansetzt und alte abstößt.
Schon jetzt aber zeigt es sich, daß die heutige Feldpost gegen-
über der gleichen Einrichtung in früheren Kriegen ’® ganz ge-
waltig in ihrem Ausbau und ihrer Tätigkeit vorwärts geschritten
ist, gleich dem Ausmaße in allen übrigen Erscheinungsformen dieses
Gegenwartskampfes gegenüber den vorhergegangenen Kriegen.
Der Geschichtsschreiber dieses größten aller Kriege wird auch
der Tätigkeit der deutschen Feldpost ein besonderes Blatt wid-
men müssen.
78 Vgl. die beiden Aufsätze „Die deutsche Feldpost von ihren Anfängen
bis zum Kriege 1870/71* in der „Deutschen Verkehrszeitung“ Nr. 4, Jahr-
gang 1913 und „Die Feldpost in den neueren Kriegen“ in Nr. 2, Jahrgang
1915 des gleichen Blattes. In beiden Artikeln ist eine Arbeit von GLASE-
WALD über „Die Post im Kriege“ verwertet.
Von Interesse erscheint auch die bald nach Ausbruch des deutsch-
französischen Krieges 1870/71 von dem damaligen Generalpostmeister
STEPHAN (unter dem 22. August 1870) über die Tätigkeit der deutschen
Feldpost in diesen: Kriege herausgegebene Aufklärungsschrift, in der die
Schwierigkeiten behandelt sind, mit denen der Feldpostverkehr damals —
so gut wie heute — zu kämpfen hatte.