Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 35 (35)

Die österreichischen Kriegsgesetze und Kriegs- 
verordnungen. 
Von 
Dr. FRIEDRICH KLEINWAECHTER jun. 
Einleitung. 
Die tiefgreifenden Veränderungen im Leben eines Staates 
und seiner Bürger, die der Krieg mit sich bringt, zwingen zu 
außerordentlichen Maßnahmen. Wenn auch die Mehrzahl der 
Staaten in dieser Riehtung bereits in Friedenszeiten gewisse Vor- 
sorgen getroffen hat, so steht doch die Wirklichkeit so weit vor 
den Erwartungen zurück, daß auch die weitblickendste Verwaltung 
die durch den Kriegszustand sieh ergebenden Notwendigkeiten 
nicht vorherzusehen vermag. Ganz besonders gilt dies aber für 
den Krieg, den wir jetzt erleben. Während in früheren Zeiten 
der Kampf der Heere, abgesehen von dem verhältnismäßig kleinen 
Kriegsschauplatze, auf die Streiter beschränkt blieb und die Zivil- 
bevölkerung entweder gar nicht oder nur ganz entfernt berührte, 
zieht der heutige Krieg, der nicht nur mit Waffen, sondern auch 
mit allen verfügbaren wirtschaftlichen Mitteln die Verniehtung 
des Gegners erstrebt, auch die am Kampfe nicht direkt Beteiligten 
in den Kreis seiner Wirkungen. Die Zeiten sind vorbei, wo der 
Neutrale einen Krieg mehr oder weniger ignorieren konnte. Die 
Dimensionen dieser Wirkungen treten am deutlichsten zutage, 
Archiv des öffentlichen Rechts. XXXV. 1, 5
	        
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