Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 36 (36)

— 149 — 
dort gelassen habe, der übrigens der Erbmarschall Ober- und 
Niederösterreichs und Vorsitzender der „Ministerial-Bancodepu- 
tation“ war?‘, sowie den Grafen Franz Ferdinand Kinsky, den 
Obersthofmeister und Hofkanzler von Böhmen. 
Die Originalurkunde, die den Text der am 17. Juli Karl IIL 
vom Primas überreichten zwei Artikel enthält, ist uns erhalten. 
den Ständen und dem König in Form eines Kompromisses verfaßt. Die 
Stände brachten ihre Bitten als Gravamina und Postulata vor, worauf der 
König nach einer Beratung mit seinen Konferenzräten seinen Entschluß 
in die Form einer Resolution faßte. Im Wege solcher Adressen und Re- 
skripte einigte man sich im Hinblick auf den endgültigen Text. Vgl. 
MARTINUS GEORGIUS et JOSEPHUS NICOLAUS KoVvACHICH, Astraea, com- 
plectens subsidia literaria ad historiam legislationis. Budae 1823, t. L, 
p. 254. squ. — ZoLTAn Keräszy, Rendi orszäggyül6seink tanäcskozäsi mödja. 
[Art der Beratungen unserer Standesreichstage.] (S.-A. aus dem Jahres- 
schulberichte der kgl. Rechtsakademie Kassa 1905—6.) Kassa 1906, S.21£. 
2” Er erlangte die Naturalisation laut dem GA. 123: 1723. 
22 Er erlangte die Naturalisation laut dem GA. 124: 1723. 
2° In der alten Landesarchivabteilung des Landesarchivs Buda- 
pest sub „Lad. H. ad nrum. 59%, woselbst ein gedrucktes und seit 6. Juni 
1914 auch das handschriftliche Originalexemplar der Gesetzartikel vom 
Jahr 1723 bewahrt wird. (Dessen alte Signatur war „Lad. M., Fasc. Z., 
No. 112“) Es ist interessant, auf welche Art und Weise sich das Landes- 
archiv diese am 17. Juli 1722 unterbreitete Urkunde erwarb. Nach dem 
Tode des aus Ungarn stammenden, weltberühmten Autogrammensammlers 
ALEXANDER PozsonYı, der mit LADISLAUS FEJERPATAKY, FRANZ PULSZKY, 
Geor@ RATH und Lupwıs THALLöCZY, sowie mit anderen in Verbindung 
stand, verkauften dessen Erben seine Sammlung an den Bonner Verleger 
und Buchhändler FRIEDRICH COHEN. FEIERPATAKY und THALLöCZY wußten, 
daß in seiner Sammlung vieles aus dem ungarischen Hofkammerarchiv ent- 
halten war, was nach dessen Auflösung in den fünfziger—sechziger Jahren 
in den Keller der Privilegierten Österreichischen Nationalbank Wien und 
von da auf den Weltplatz gelangte und zum großen Teil von Pozsonyı 
zusammengekauft wurde. FEJERPATAKY und JULIUS PAULER sahen im Auf- 
trage der Regierung das Material im Jahre 1900 durch und kauften nach 
Auswahl der auf Ungarn bezüglichen Schriftstücke dieselben im Werte von 
mehr als 30000 Mark für die Staatsarchive an. Darunter befand sich auch 
obige Urkunde. (Dies teilte mir der Direktor der Szechenyi Landesbiblio- 
thek des Ungarischen Nationalmuseums, Hofrat Professor FEIGEBPATAKY 
gütigst mit, wofür ich ihm auch hier herzlichst danke.) 
Archiv des öffentlichen Rechts. XXXVI. 11
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.