Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 36 (36)

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lands kulturgeschichtliche „ Weltmission* zu — zwingen. Phari- 
säertum der schlimmsten Sorte nach Bonapartes Schule. 
Ein weltgeschichtlicher Vergleich drängt sich auf! 1813 — 
1917! Des Kaisers Aufruf an das deutsche Volk ist die Wieder- 
holung jenes Aufrufes Friedrich Wilhelm III. an sein Volk. 
In allen wesentlichen Zügen zeigt die Weltgeschichte heute 
das gleiche Gesicht, nur hieß damals der Eroberer Napoleon, heute 
heißt er England, Eintente, Zehnverband, Loyd George, Briand. 
Ein kollegialer Nero, wie es der Wohlfahrtsausschuß der fran- 
zösischen Revolutionszeit war; eine zu Mord und Tyrannei ver- 
schworene Gesellschaft von Großbanditen, die mit dem prayer- 
book in der Hand, so wıe einst Cromwell, die Welt unter die 
Zwingherrschaft einer Kaste entarteter Menschenbestien bringen 
will. 
Loyd George ist der beste Repräsentant dieser Idee. Genau 
so wie einst Cromwell, Robbespierre, Napoleon, so heuchelte er 
sich mit einem Humanitätsprogramm empor, um die „Völker“ zu 
täuschen, bis er die Allmacht in seinen Händen vereinigt glaubte, 
um dann seine Minen springen zu lassen, die Minen seines maß- 
losen Ehrgeizes und seiner rücksichtslosen Tyrannei. 
Gut nur, daß man in Deutschland wachsam war, daß man 
jede Bewegung des Tigers studierte schon seit langer Zeit, so wie 
man seiner Zeit auch Napoleon kannte, längst ehe er losbrach. 
Das englisch-russische Kriegsziel und Friedensprogramm ist den 
Einsichtigen in Deutschland längst bis in alle Einzelheiten be- 
kannt, es ist das Programm einer Weltherrschaft, gestützt auf 
Vormundschaft über Europa. 
Völker Europas, Völker Amerikas, Völker Asiens, seid auf 
eurer Hut! Der britische Napoleon ist unterwegs! Wie einst Na- 
poleon die Befreiung aller Völker versprach, um sie von ihren 
Regierungen zu spalten und der Reihe nach unter sein absolutes 
Joch zu zwingen, so jetzt England, welches unter dem Schein des 
Parlamentarismus eine Tyrannei im eigenen Lande aufgerichtet 
hat, die sich mittels seiner gewissenlosen Marine und seiner lügen-
	        
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