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portmittel auf der Elbe bezeichnet der Verfasser die Frachtkähne. Ihrer
Entwicklung widmet er eine besondere Betrachtung, in der die Erörterun-
gen über dıe Eigenart des Eibverkehrs als sog. Saisonverkehr und über
die wachsende Ueberproduktion von Kahnraum auf der Elbe hervortreten.
Im zweiten Abschnitt untersucht der Verfasser zunächst das Wesen
der gewerblichen Einzelunternehmung, wobei er jedoch
lediglich die Betriebsorganisationsformen im Schiffahrtsge werbe (Gegen-
satz: Schiffahrtsbetriebe als Nebenbetriebe anderer gewerblicher
Hauptbetriebe), die gewerblichen Schiffahrtsunternehmungen (Frachtschiff-
fahrt, Schleppschiffahrt) in den Kreis der Erörterung zieht. Diese Ein-
schränkung bleibt auch bei den folgenden Kapiteln des Buches naturgemäß
bestehen.
Uebergehend zur Betrachtung der Kleinschiffahrt (Wesen, Um-
fang und Entwicklung des Kleinbetriebes, seine wirtschaftliche Lage
und Stellung in der Gesamtschiffahrt) erblickt der Verfasser das Wesen des
Kleinbetriebes darin, daß der Kleinschiffer einen Kleinkapitalisten dar-
stellt, der je nach Gelegenheit und Angebot das eigene Schiff nach ver-
schiedenen Möglichkeiten gewinnbringend ausnützen kann. Sehr beachtens-
wert erscheinen die Ausführungen über Umfang, Entwicklung und wirt-
schaftliche Lage der Kleinbetriebe in der Elbschiffahrt, die sich auf ver-
schiedene, hier nicht zu erwähnende Gesichtspunkte erstrecken und durch
die eingefügten Tabellen sehr an Anschaulichkeit gewinnen. Der Verfasser
findet zwar als Ergebnis seiner Betrachtungen einen Rückgang in der Zahl
der Kleinschifferbetriebe während der letzten Jahre, erachtet aber im übri-
gen die Kleinbetriebe zusammengenommen für einen bedeutenden Wirt-
schaftsfaktor, dem es dank seiner Anpassung an die neuzeitliche Betriebs-
weise gelungen ist, sich nicht allein lebensfähig zu erhalten, vielmehr auch
gegenüber dem Großbetriebe in weitem Maße das Feld zu behaupten.
Ueber Wesen, Umfang und Entwicklungder Groß-
schiffahrt bringt das Werk zunächst bemerkenswerte allgemeine Aus-
führungen. In der Praxis gilt die Bezeichnung „Großschifiahrt“ nur für
jene Betriebe, die, abgesehen von einer gewissen Höhe des Betriebskapitals,
auf gesellschaftsrechtlicher Grundlage, insbesondere auf dem Aktienprinzip
aufgebaut, nach kapitalistischen Grundsätzen verwaltet und geleitet werden
und sich gewerbsmäßig nur mit der Güterschiffahrt auf der Elbe befassen.
In dem Verhältnis zwischen den Großbetrieben und der Kleinschiffahrt
findet sich eine Art von Arbeitsteilung, insofern erstere vornehmlich das
Frachtvermittlungsgeschäft und die Schleppschiffahrt betreiben, während
die Ausführung der Frachtaufträge, die Frachtschiffahrt auf der Elbe sich
noch als ein fast unbestrittenes Vorrecht der Kleinschiflahrt erhalten hat.
Anschließend wird die Entwicklung von zehn einzelnen Großbetrieben
an der Hand ihrer Jahresberichte und sonstiger Betriebsangaben darge-
stellt und durch zahlreiche Tabellen veranschaulicht. In einer zusammen-