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Government go on the issue cannot be decided without bloodshed.
10. Febr. Adreßdebatte im Unterhaus. W. Long beantragt einen Zu-
satz „that it would be disastrous to proceed further with the Government
of Ireland Bill until it has been submitted to the judgment of the people“.
AsquItH erklärt die Bereitschaft zur Prüfung von Sicherungen für Ulster,
erwähnt den Plan von Sir H. PLUNKETT in offenem Brief an die Times
vom gleichen Tag: Einschluß Ulsters mit Option für Verbleiben oder Aus-
schluß nach bestimmter Zeit. In gleichem Sinn MorLkyY im Oberhaus.
Am 11. Februar Lord LOREBURN inı Oberhaus für Federation als Gesamt-
lösung; REDMOND im Unterhaus zum neuen Vorschlag. Ablehnung des
Longschen Antrags mit 73 Stimmen Mehrheit. Annahme des gleichen
Antrags Midleton im Oberhaus mit 188 Stimmen Mehrheit.
24. Febr. Antrag FALLE (Unionist) im Unterhaus auf unverzügliche
Bekanntgabe der Aenderungsvorschläge, die zur Sicherung der Ulsterleute
von der Regierung gemacht würden. AsqQuITH lehnt das ab. W. O. BRIEN
erklärt den Ausschluß von Ulster für die einzige Lösung, die Irland unter
keinen Umständen annehmen kann.
3. März. „Ulster Pledge* (taking or supporting any action that
may be effective to prevent it — the bill — being put into operation,
and more particularly to prevent the armed forces of the Crown being
used to deprive the people of Ulster of their rights as eitizens of the Uni-
ted Kingdom), unter anderen an erster Stelle von Lord Roberts unterzeichnet.
Von da an wachsender Widerstand der Armee. Beschwichtigungsrede
des Kriegsministers SEELY in Ilkeston; Rede von CHURCHILL in Bradford
15. März, („strict and punctual discipline of the armed forces“, wenn das
Gesetz auszuführen ist).
19. März. Tadelsvotum der Opposition. AsquıTu gibt den Vermitte-
lungsvorschlag bekannt: Ulster soll, Grafschaft für Grafschaft, die Mög-
lichkeit bekommen sich durch Option für die Union aus dem Home Rule-
Gesetz auszuschließen ; absolute Mehrheit der Wähler entscheidet; der Aus-
schluß erfolgt für eine bestimmte Zeit, die so zu bemessen ist, daß während
ihres Laufs die Großbritannischen Wähler zweimal die Gelegenheit haben,
sich darüber zu erklären, ob der Ausschluß bestehen bleiben soll oder nicht.
Zum Beispiel: Inkrafttreten der Home Rule Bill im Juli 1914, Zusammen-
treten des irischen Parlament spätestens Juli 15. Allgemeine Wahlen in
Großbritannien Oktober 15. Nächste allgemeine Wahl bei fünfjähriger ge-
setzlicher Dauer des Parlaments spätestens November 20; also Ausschluß-
zeit bis Juli 1921.
Die Opposition lehnt das ab und fordert allgemeine Wahlen vor dem
Inkrafttreten der Vorlage.
In der Verhandlung wirft DeyLın dem Ulsterführer CARSoN vor, daß
er aus politischer Streberei die Home Rule-Sache verlassen und sich den
Tories angeschlossen habe, was Carson als „infame Lüge“ bezeichnet.