— 149 —
Elsaß-Lothringen.
Von
ROBERT PILOTY.
Den Ausgangspunkt jeder Betrachtung über die staatsrecht-
liche Stellung Elsaß-Lothringens bildet die Abtretung, welche die
französische Republik an das Deutsche Reich zuerst in dem am
26. Februar 1871 zu Versailles abgeschlossenen Präliminarfrieden
und endgültig in dem am 10. Mai 1871 abgeschlossenen Frank-
furter Friedensvertrag vollzog. Im Präliminarfrieden Art. I heißt
es nach Beschreibung des abgetretenen Gebietes: „l’Empire alle-
mand possedera ces territoires a perpetuite en toute souverainete
et propriete.“ Im Friedensvertrag ist dies bestätigt, indem die
Vertragschließenden im Eingang erklären: „s’etant mis d’accord
pour convertir en traite de paix definitif le traite de paix preliminaire
du 26 fevrier de l’annde courante ...“
Damit war die völkerrechtliche Abtretung entsprechend dem
Beschluß der verfassungsmäßigen französischen Nationalversamm-
lung! & perpetuite d. h. für allezeit und bedingungslos rechts-
gültig vollzogen. Es folgten noch einige vertragsmäkige Grenz-
regulierungen, worüber das Reichsgesetzblatt von 1871 S. 237,
242, 367 die vollziehenden Akte kundgibt.
ı Vgl. darüber neuerdings die trefflliche und ausführliche Darstellung
von L, Herz, Die Elsaß-Lothr. Frage vom Rechtsstandpunkt. Int. Rund-
schau 4. Jgg. 1918 Heft 1.