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Falles einer Politik wirtschaftlicher Bevorzugung zwischen Groß-
britannien und seinen Kolonien. Im Innern, in der Gesetzgebung
für Großbritannien selbst, ist der Zug zur Dezentralisation unver-
kennbar, und er ist ebenso wie unsere zentralisierenden Tendenzen
ganz praktisch gerichtet und bestimmt. Das Parlament in West-
minster ist der Aufgabe, für die vier Länder Großbritanniens
zugleich gesetzgeberisch zu sorgen, nicht mehr gewachsen. Fast
ein Drittel des Hauses, oft gerade die Gruppen, die die Wage
zum Sinken und Steigen bringen, ist den rein englischen
Volksbedürfnissen fremd; von fünf Sechsteln des Unterhauses gilt
das Gleiche, wenn irische oder schottische Fragen zu verhandeln
sind, und nur ein kleines Zwanzigstel der Abgeordneten spricht
die Sprache und fühlt die Gefühle der wallisischen Nation. Das
ist das letzte und stärkste der Argumente, die heute für eine
föderalistische Verfassung Großbritanniens und für Home Rule
als Vorstufe dazu gebraucht werden: man kann Großbritannien
weder im Innern verwalten noch ihm Gesetze geben von der eng-
lischen Hauptstadt aus. Ganz grob ausgedrückt: London ist die
Hauptstadt des Reichs und der englischen Welt, aber nicht die
Hauptstadt Großbritanniens. Da _ hat Edinburg gleiches Recht
und Dublin, und das kleine Dorf in Wales, von dem vor dreißig
Jahren noch niemand außer seinem Bezirk wußte, und in dem für
das Fürstentum der junge David aufwuchs, der einmal den eng-
lischen Goliath des Oberhauses, der Staatskirche, des Großgrund-
besitzes und aller anderen Privilegierten erschlagen sollte. Die
Zeit, in der England wirklich der „predaminent partner“ der Union
war, sind vorbei. Ich habe schon früher darauf hingewiesen: Das
Oberhaus hat im Grund deshalb fallen müssen, weil ihm das nicht
in den Sinn wollte, weil es die englische Vorherrschaft verkör-
perte, weil es das typisch englische Haus war. Die Parlaments-
akte sollte der Devolution freie Bahn schaffen, die das Unter-
haus dann selbst für die innere Gesetzgebung durchzuführen