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constitütion?“ Und ist nicht eben diese Verfassungsfrage so schwierig
wegen des alten Erfahrungssatzes, daß „Ost und West niemals zu-
sammenkommen können“, daß die Orientalen in Indien, Afghanistan,
Vorderasien, Aegypten sich mit den Weißen der andern Reichsteile
nicht zu einem Ganzen verbinden lassen ?
Lloyd George hat in seiner Ansprache an die Konferenz die Ant-
wort darauf bei aller Zurückhaltung schon zu geben versucht. Er hat,
nach einem Rückblick auf den Krieg und die bisherige Liquidation
und einer kurzen diplomatischen Betrachtung des Verhältnisses zu Japan
und den Vereinigten Staaten sich den Konferenzaufgaben selbst zu-
gewandt:
„Ich habe nicht vor, heute die Beratungsgegenstände dieser Kon-
ferenz irgend im einzelnen zu erörtern. Wir tischen Ihnen keine fer-
tige Speisenordnung dafür auf; wir wollen unter uns selbst besprechen,
was wir haben wollen. Die britische Regierung steht mancherorts im
Verdacht, gegen den Konferenzcharakter dieser Zusammenkunft böse
Anschläge vorzubereiten. Man behauptet, wir seien unzufrieden mit
dem gegenwärtigen Stand des Reiches und wünschten seine Organisation
auf irgendwelche revolutionäre Art zu ändern. Meine Herren, wir sind
durchaus nicht unzufrieden. Das Britische Reich entwickelt sich sehr
befriedigend, in der Verfassung sowohl wie anderwärts. Die unmittel-
bare Verbindung zwischen den Premierministern, die während des
Krieges eingerichtet wurde, hat sich, meine ich, bewährt und wir haben
versucht, Sie über alle wichtigen Vorgänge in den auswärtigen An-
gelegenheiten durch wöchentliche oder nach den Umständen auch noch
häufigere Botschaften vollkommen auf dem laufenden zu halten. Ja,
bei jeder wichtigen Konferenz, ob hier oder auf dem Festland, habe
ich es für eine meiner ersten Pflichten gehalten, eine so vollständige
und genaue Rechenschaft als irgend möglich war, zu geben, nicht nur
über die Beschlüsse, die gefaßt wurden, sondern auch über die Stim-
mung, die so sehr wichtig ist. Ich habe unablässig nach meinem besten
Können Berichte geschickt, manche von allervertraulichster Art, die
den Dominions sogar unsere bloßen Eindrücke mitteilten und Ihnen
Nachrichten weit über das hinaus gaben, was wir denkbarerweise der
Presse hätten mitteilen können.
Ein anderer Wechsel seit dem Krieg ist der Entschluß der kana-
dischen Regierung, einen eigenen Gesandten in Washington zu halten
— eine sehr wichtige Entwicklung. Wir haben dabei willig mitgewirkt
und wir werden einen kanadischen Kollegen in Washington, sobald