Il.
Aus der Praxis des Staatsrechts.
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Die neue Regierungsform im englischen
Weltreich.
Von
A. MENDELSSOHN BARTHOLDY.
In dem kleinen, kurz vor dem Krieg erschienenen Handbuch von
RıcHARD JeBB! über die „britannische Frage“ ist die Entwicklung der
Regierung im britischen Weltreich auf einem angehängten Blatt (nach
Morning Post vom 4. Juli 1907) in vier Diagrammen anschaulich ge-
macht. Das erste zeigt den Stand der „kolonialen Abhängigkeit“, in
dem der Engländer von „seinen Kolonien“ sprach, durch einen oberen
großen Kreis, dessen Mitte (die Spinne im Netz) das Parlament des
Vereinigten Königreichs unter der Krone bildet, mit dem Organ des
Kolonialamts. Darunter hängen, in gleichem Abstand von dieser Zen-
trale, sieben kleine Kreise, nach der Rasse vier weiße: Südafrika,
Australien, Neuseeland, Kanada, und drei schwarze: Indien, Kron-
kolonien, andere Dependenzen; in weiterem Abstand unter Australien
und Neuseeland noch die kleinsten Kreise Papua und pazifische Inseln.
Das zweite Diagramm zeigt den Stand der „britannischen Allianz“ mit
dem Schlagwort der „fünf freien Nationen“. Hier steht über der Krone,
die allein an ihrem Platz geblieben ist, sozusagen in der Luft das neue
! RICHARD JEBB, The Britannic Question (Longmans, Green and Co.,
1913). Desselben Verfassers großes Werk über die erste Reichskonferenz
(The Imperial Conference, a History and a Study) ist im gleichen Verlag
erschienen,