Full text: Der Ausbruch des Weltkrieges 1914/15.

Aus dent österreichisch-ungarischen Material. 19 
lich dargelegt werden. Es heißt darin, daß zu der Haupt- 
aufgabe der Narodna Odbrana „die Verbindung mit ihren 
nahen und ferneren Brüdern jenseits der Grenze und un- 
seren übrigen Freunden in der Welt gehören“. 
Österreich ist als erster und größter Feind be- 
zeichnet. „Wie die Narodna Odbrana die Notwendigkeit 
des Kampfes mit Osterreich predigt, predigt sie eine heilige 
Wahrheit unserer nationalen Lage.“ Das Schlußkapitel 
enthält einen Appell an die Regierung und das Volk Ser- 
biens, sich mit allen Mitteln für den Kampf vorzubereiten, 
den die Annexion vorangezeigt hat. 
Das Memeoire schildert nach einer Aussage eines von 
der Narodna Odbrana angeworbenen Komitatschis die da- 
malige Tätigkeit der Narodna Odbrana, die eine von zwei 
Hauptleuten, darunter Tankovic, geleitete Schule zur 
Ausbildung von Banden unterhielt, Schulen, welche 
von General Jankovic und von Hauptmann Milan Pribi- 
cevic regelmäßig inspiziert wurden. Weiter wurden die 
Komitatschis im Schießen und Bombenwerfen, im Mi- 
nenlegen, Sprengen von Eisenbahnbrücken usw. 
unterrichtet. Nach der feierlichen Erklärung der serbischen 
Regierung vom Jahre 1909 schien auch das Ende dieser 
Organisation gekommen zu sein. Diese Erwartungen haben 
sich aber nicht nur nicht erfüllt, sondern die Propaganda 
wurde durch die serbische Presse fortgesetzt. Das Memoire 
führt als Beispiel die Art und Weise an, wie das Attentat 
gegen den bosnischen Landeschef Varesanin publizistisch 
verwertet wurde, indem der Attentäter als serbischer Na- 
tionalheld gefeiert und seine Tat verherrlicht wurde. Diese 
Blätter wurden nicht nur in Serbien verbreitet, sondern 
auch auf wohlorganisierten Schleichwegen in die Monarchie 
eingeschmuggelt. 
Unter der gleichen Leitung wie bei ihrer Gründung 
wurde die Narodna Odbrana neuerlich der Zentralpunkt 
einer Agitation, welcher der Schützenbund mit 762 Ver- 
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