Aus dent österreichisch-ungarischen Material. 19
lich dargelegt werden. Es heißt darin, daß zu der Haupt-
aufgabe der Narodna Odbrana „die Verbindung mit ihren
nahen und ferneren Brüdern jenseits der Grenze und un-
seren übrigen Freunden in der Welt gehören“.
Österreich ist als erster und größter Feind be-
zeichnet. „Wie die Narodna Odbrana die Notwendigkeit
des Kampfes mit Osterreich predigt, predigt sie eine heilige
Wahrheit unserer nationalen Lage.“ Das Schlußkapitel
enthält einen Appell an die Regierung und das Volk Ser-
biens, sich mit allen Mitteln für den Kampf vorzubereiten,
den die Annexion vorangezeigt hat.
Das Memeoire schildert nach einer Aussage eines von
der Narodna Odbrana angeworbenen Komitatschis die da-
malige Tätigkeit der Narodna Odbrana, die eine von zwei
Hauptleuten, darunter Tankovic, geleitete Schule zur
Ausbildung von Banden unterhielt, Schulen, welche
von General Jankovic und von Hauptmann Milan Pribi-
cevic regelmäßig inspiziert wurden. Weiter wurden die
Komitatschis im Schießen und Bombenwerfen, im Mi-
nenlegen, Sprengen von Eisenbahnbrücken usw.
unterrichtet. Nach der feierlichen Erklärung der serbischen
Regierung vom Jahre 1909 schien auch das Ende dieser
Organisation gekommen zu sein. Diese Erwartungen haben
sich aber nicht nur nicht erfüllt, sondern die Propaganda
wurde durch die serbische Presse fortgesetzt. Das Memoire
führt als Beispiel die Art und Weise an, wie das Attentat
gegen den bosnischen Landeschef Varesanin publizistisch
verwertet wurde, indem der Attentäter als serbischer Na-
tionalheld gefeiert und seine Tat verherrlicht wurde. Diese
Blätter wurden nicht nur in Serbien verbreitet, sondern
auch auf wohlorganisierten Schleichwegen in die Monarchie
eingeschmuggelt.
Unter der gleichen Leitung wie bei ihrer Gründung
wurde die Narodna Odbrana neuerlich der Zentralpunkt
einer Agitation, welcher der Schützenbund mit 762 Ver-
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