Full text: Der Ausbruch des Weltkrieges 1914/15.

Der Neutralitätsbruch Belgiens. 89 
Was die Kriegsleistungen anlangt, so teilte ich Herrn 
Barnardiston mit, daß diese Frage leicht geregelt 
werden könne. 
Je mehr die Pläne des englischen Generalstabs Fort- 
schritte machten, desto klarer wurden die Einzelheiten des 
Problems. Der Oberst versicherte mir, daß die Hälfte der 
englischen Armee in 8 Tagen gelandet werden könne, der 
Rest bis zum Ablauf des 12. oder 13.Tages, ausgenommen 
die berittene Infanterie, auf die man erst später zählen 
dürfe. 
Trotzdem glaubte ich von neuem auf der Notwendigkeit 
bestehen zu müssen, die Ziffer der täglichen Ausladung 
genau zu kennen, um die Eisenbahntransporte für jeden 
Tag zu regeln. 
Der englische Militärattaché unterhielt sich weiter mit 
mir über verschiedene andere Fragen, nämlich: 
1) Notwendigkeit, die Operationen geheimzuhalten und 
von der Presse strikte Geheimhaltung zu verlangen, 
2) Vorteile, die sich daraus ergeben würden, wenn jedem 
englischen Generalstabein belgischer Offizier, jedem Truppen- 
kommandanten ein Dolmetscher und jeder Truppeneinheit 
Gendarmen zugeteilt werden könnten, um den englischen 
Polizeitruppen zur Seite zu stehen. 
Bei einer anderen Unterhaltung prüften der Oberst- 
leutnant Barnardiston und ich die kombinierten Opera- 
tionen für den Fall eines deutschen Angriffs auf Ant- 
werpen und unter der Annahme eines Durchmarsches durch 
unser Land, um die französischen Ardennen zu erreichen. 
In der Frage erklärte mir der Oberst sein Einverständnis 
mit dem Plane, den ich ihm vorgelegt hatte, und versicherte 
mich der Zustimmung des General Grierson, Chefs des 
englischen Generalstabs. 
Andere Fragen von untergeordneter Bedeutung wurden 
ebenfalls geregelt, besonders hinsichtlich der Spezialoffiziere, 
der Dolmetscher der Gendarmen, Karten, Abbildungen der
	        
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