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Die Gemeinden nach ißrer Größe.
Großstädte mit 100 000 Mittlere Städte mit 40000 Kleinere Städte mit 15000 Kleinere Orte unter
und mehr Einwohnern bis 100 000 Einwohnern bis 40000 Einwohnern 15000 Einwohnern
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1871 8 1 968 537 4,8 31 1992 400 4.9 95 2 021536 4,9 35 078 319 85.4
1875 12 2665 914 6.2 81 1797128 4,2 107 2539 363 6.0 35 726 955 83,6
1880 14 3273144 7,.2 33 2 176 784 4,8 135 2982 113 6,6 36 804 020 81.4
1885 21 4446 381 9.5 32 1932379 4.1 157 3 498 673 7,.5 36 985271 78,9
1890 26 6241 309 12,6 34 2 032 056 4,1 161 3 786 983 7.7 87368 122 75,6
1895 28 7276 993 13,9 51 2988 620 5.6 184 4 20 158 7,9 37944 130 72,6
190033 9 20 280 16,2 61 3 619 295 6.4 205 4 722 886 8,4 38 904 717 69,0
1905 41 11 509 004 19,0 64 9 931 927 6.5 221 5.209 173 8.6 39 991 174 65.9
In Frankreich betrug die Bevölkerung im| 4. Geschlecht, Alter und Familien-
Jahr 1821: 30,4 Mill., 1841: 34,2, 1861: 37,3, stand. Nach dem Ergebnis der neuesten Volks-
1872: 36,1, 1881: 37,6, 1891: 38,3, 1906: 39,3
Mill. Im Jahr 1860 nahm die Bevölkerung infolge
der Einverleibung von Nizza und Savoyen um
6890000 Seelen zu, verminderte sich aber 1871 durch
den Verlust von Elsaß-Lothringen um 1597000.
Erfährt die Bevölkerungsvermehrung, die während
des letzten Viertels des 19. Jahrh. jährlich nur
1,5 % betrug, keine Steigerung, so wird Frankreich
nach den ernsten Außerungen seiner leitenden Staats-
männer zu einem Land dritten Rangs herabsinken
und seine politische Macht, seine Nationalwirtschaft
sowie sein sittlich geistiger Einfluß immer mehr zu-
rückgehen. Der Geburtenüberschuß, d. h. die Diffe-
renz zwischen der Zahl der Geburten und der Sterbe-
fälle betrug 1905 im Deutschen Reich 792839, in
Frankreich dagegen nur 35 378 Seelen. Das Jahr
1907 brachte gar den gewaltigen Rückgang von
33u000 Geburten gegen das Vorjahr.
3. Die Dichtigkeit der Bevölkerung.
Die in den vorstehenden Tabellen enthaltenen An-
gLaben über die Dichtigkeit der Bevölkerung
pro qkm lassen deutlich erkennen, wie die indu-
striereichen Länder vermöge der den Einwohnern
erschlossenen besseren Erwerbsquellen eine größere
Anzahl von Menschen zu ernähren vermögen. Es
verdient ferner noch darauf hingewiesen zu werden,
daß, abgesehen von dem durch die Verschiedenartig-
keit der natürlichen Bedingungen der menschlichen
Existenz, durch die mindere oder größere Fruchtbar-
keit der einzelnen Länder, ihren Reichtum an ver-
wertbaren Rohstoffen usw. bedingten höheren oder
niederen Stand der Bevölkerungszahl, sich ein
großer Unterschied in der Dichtigkeit der Bevölke-
rung bei den kulturfähigsten Ländern nachweisen
läßt. Betrachten wir z. B. drei vorwiegend agra-
rische Länder: Italien, Portugal und Rußland, so
sind alle diese drei Ländergebiete überwiegend frucht-
bar, und doch kamen im Jahr 1906 in ersterem
Land 117 Bewohner auf 1 qkm, während deren in
Portugal (1900) 58 und in Rußland (1905) nur
22 gezählt wurden. Es muß, da die in diesen Län-
dern lebende Bevölkerung, wie die Erfahrung lehrt,
eine fruchtbare und kinderreiche ist, unbedingt an-
erkannt werden, daß soziale Ursachen, Gründe, die
in den rechtlichen und sonstigen ökonomischen Ver-
hältnissen wurzeln, diese verschiedenartige Entwick-
lung der Populationsverhältnisse veranlaßt haben;
namentlich die für Italien und Portugal ermittelten
Ergebnisse, beides Länder katholischer Religion und
lateinischer Rasse, find auffällig und beweiskräftig
für die Gewalt der Sitte.
zählungen entfielen auf je 1000 Männer Frauen: in
Deutschland 1032 (Preußen 1031, Bayern 1040,
Sachsen 1057, Württemberg 1061, Baden 1017,
Elsaß-Lothringen 953, Hessen 1006), Österreich-
Ungarn 1018 (Österreich 1035, Ungarn 1009, Bos-
nien und Hercegovina 869), Rumänien 974, Ser-
bien 944, Griechenland 524, Italien 1010, Schweiz
1035, Frankreich 1022, Spanien 1049, Portugal
1090, Großbritannien und Irland 1067, Belgien
1013, in den Niederlanden 1025, in Norwegen 1083,
Schweden 1049, in den Vereinigten Staaten von
Amerika 954.
Esergibt sich aus dieser Zusammenstellung ziffern-
mäßig, daß sich allenthalben die Zahl der Personen
männlichen und weiblichen Geschlechts annähernd
im Gleichgewicht besindet. Im allgemeinen ist die
Gesamtsumme der Männer etwas geringer als die
der Frauen, obwohl die Zahl der männlichen Ge-
burten, wenigstens in Europa, die der weiblichen
nicht unerheblich (im Verhältnis von 17 zu 16) zu
übertreffen pflegt. Neutralisierend wirkt dagegen
die größere Sterblichkeit der männlichen Bevöl-
kerung, so daß im Alter von 15 oder 16 Jahren
das Gleichgewicht zwischen beiden Geschlechtern her-
gestellt wird, einige Jahre stationär bleibt und sich
schließlich zugunsten des weiblichen Geschlechts ver-
chiebt. Kriege, durch welche zeitweilig die männ-
liche Bevölkerung stark vermindert wurde, ferner
die Auswanderung, zu der sich leichter Männer zu
entschließen pflegen als Frauen, sowie die häufigere
Verwendung von Männern in anstrengenden, ge-
sundheitsschädlichen und gefährlichen Betrieben
(Bergwerken, Eisenbahnen usw.), welche mit der
Entwicklung der Großindustrie stets mehr zunimmt,
haben allmählich eine verhältnismäßige Vermin-
derung der Bevölkerung männlichen Geschlechts zur
Folge gehabt. In Deutschland, wo nach den Er-
gebnissen der Volkszählung vom Jahr 1905 auf
100 männliche 102,9 weibliche Personen kommen,
hat sich der Frauenüberschuß früher höher gestellt.
Er war am größten im Jahr 1885 = 104,3, seit-
dem ist er ständig herabgegangen und jetzt geringer
als in den meisten europäischen Großstaaten. In
den einzelnen Staaten und Landesteilen war der
Frauenüberschuß 1905 am höchsten in Reuß ä. L.
(109,7), Schlesien (109,1), Hohenzollern (108,9),
Reuß j. L. (108,2) und in Berlin (107,2). Ein
Männerüberschuß ist dagegen vorhanden in Elsaß-
Lothringen (93,9 weibliche auf 100 männliche),
Westfalen (94,7), Schleswig-Holstein (96), Rhein-
land (98,5), Hannover (99,3), Oldenburg (99,7)
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