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3125.7; Weizen 49,2 und 695,4; Hafer 35,3
und 1126,8; Roggen 2,03 und 33,04; Gerste
7,26 und 162 2; Buchweizen 0.83 und 17,24;
Leinsaat 2,92 und 14,12; Reis 0.723 und 24,51;
Kartoffeln 3.59 und 338,81; ferner wurden ge-
wonnen 64,94 Mill. Tonnen Heu von 45,74
Mill. Acres, (1908/09) 828,8 Mill. Pfund Zucker
aus Zuckerrohr, (1909) 10,315 Mill. Ballen
(à 500 Pfd) Baumwolle und 984,35 Mill. Pfd
Tabak (1 233 800 Acres).
Hinsichtlich der Verteilung des Farmlandes
nach Größenklassen überwiegt im gebirgigen und
industriereichen Nordosten im allgemeinen der
Kleinbesitz, im Mississippigebiet und im Süden
tritt der Großgrundbesitz mehr hervor. Von den
(1900) 5737372 Farmen hatten 267 229 unter
10 Acres (1 Acre = 0,405 ha), 1664 137
zwischen 10 und 50 Acres, 1 366 038 zwischen
50 und 100 Acres, 2 290 282 100/500 Acres,
149 686 über 500 Acres. 746715 waren im
Besitz von Negern, 19 910 von Indianern, 1139
von Mongolen. -
Die Wälder bedecken noch immer rund 2,2
Mill. qkm; an ¾ des Waldbestandes befinden
sich im Osten und Süden, der Rest im Felsen-
gebirg und an der pazifischen Seite. Die Na-
tionalwaldreserven umfassen noch eine Fläche von
162 Mill. Acres. Fast nur die Regierungswal-
dungen (etwa ¼ des Bestands) werden forstmäßig
betrieben, von den privaten Waldungen 1/2 %.
Mit dem großen Holzreichtum der Vereinigten
Staaten ist seit Jahrzehnten eine ungeheure Ver-
schwendung getrieben worden, und die durch Leicht-
sinn, Unachtsamkeit, Absicht, durch die Funken der
Lokomotiven usw. herbeigeführten Waldbrände
haben unberechenbaren Schaden angerichtet (im
Jahr durchschnittlich auf 100 Mill. M berechnet;
Sept. 1908 an 1080 Mill. M). Der Verbrauch
an Holz zu Brennzwecken, Bau von Häusern und
Brücken, für den Bergbau, zu Eisenbahnschwellen,
zur Einfriedigung der Farmen usw. ist in den
Vereinigten Staaten etwa 10mal so groß pro
Kopf der Bevölkerung wie in Deutschland (jähr-
lich an 22½ Mill. Kubikmeter Holz, 600 Mill.
Schindeln). Manche der wertvollsten Bäume des
Ostens sind schon fast ganz verschwunden. Die
Holzindustrie steht an vierter Stelle unter den In-
dustrien der Vereinigten Staaten.
Die Viehhaltung der Union ist sehr be-
deutend, wenn es dabei auch mehr auf die Masse
als auf die Güte ankommt und Edelzucht nur ge-
legentlich betrieben wird. Das Hauptgebiet der
Rinder-, Pferde= und Schweinezucht sind die nörd-
lichen und mittleren Zentralstaaten, der Pferde-
zucht auch Texas, der Schafzucht die Felsengebirgs-
staaten; das Schaf wird mehr des Fleisches als
der Wolle wegen gezüchtet. Die Geflügelhaltung
ist ziemlich gleichmäßig über das Land verbreitet.
Die schroffen Temperaturwechsel in der Union wie
der Umstand, daß das Vieh überwiegend im
Freien aufgezogen wird und daß es hauptsächlich
Vereinigte Staaten.
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im Großbetrieb gehalten wird, bewirken eine starke
Schwankung des Viehstands von Jahr zu Jahr.
1910 zählte man 69,08 Mill. Rinder, 21,04
Mill. Pferde, 57,216 Mill. Schafe, 47,78 Mill.
Schweine. Von den früher unermeßlichen Büffel-
herden sind nur einige Hundert Stück übrig ge-
blieben, dieim Yellowstone Nationalparkusw. gehegt
werden; die Vernichtung der Herden setzte nament-
lich zu Beginn der 1870er Jahre ein, als sich zur
Verwertung der Häute Aktiengesellschaften bil-
deten, während das Fleisch meist unverbraucht
verdarb (1872/74 wurden an 4 Mill. Büffel ab-
geschossen, davon 3 Mill. nur der Häute wegen).
— Von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist die
Binnen= und Seefischerei auf Lachse, Austern,
Seefische, Wale usw. (19t08 waren 143 881 Per-
sonen mit Fischfang beschäftigt; Ertrag 54 Mill.
Dollar).
Die Rohproduktion des Mineralreichs ist
sehr vielseitig und reich. In der Gewinnung von
Kohle, Eisenerzen und Kupfer behauptet die Union
seit langem den ersten Rang, in Gold und Silber
wetteifert es mit Südafrika und Mexiko, in Pe-
troleum mit Rußland, in Quecksilber mit Spa-
nien usw.; nur acht Unionstaaten haben keine
nennenswerte Mineralienausbeute aufzuweisen. An
erster Stelle steht die Kohle, von der die Union ½
der Weltproduktion fördert (1909: 379,7 Mill. t;
fast ganz für den eignen Gebrauch); die Haupt-
lagerstätten sind in den westlichen Appalachen und
in der mittleren Mississippiebene, die von Hart-
kohlen in Pennsylvanien (72,4 Mill. t); Kohlen
jüngeren Alters finden sich auch in den östlichen
Felsengebirgsstaaten. Ein anderer Brennstoff von
großer Bedeutung ist das Petroleum, das in den
Vereinigten Staaten weit verbreitet ist; für den
Abbau kommen namentlich die Quellen des west-
lichen Pennsylvanien und seiner Nachbarstaaten
(das in Röhren direkt an den Atlantischen Ozean
geleitet wird) und die von Texas und Kalifornien in
Betracht (1909 insgesamt 290,7 Mill. hl). Natur-
gasquellen finden sich besonders in Pennsylvanien,
West Virginia, Ohio und Kansas (Wert des ge-
wonnenen Gases 1909: 63,2 Mill. Dollar). —
Von Metallen werden Eisenerze hauptsächlich am
Oberen See (in den Staaten Michigan, Wisconsin
und Minnesota) und in den Appalachen (Ala-
bama) gewonnen (25,8 Mill. t Roheisen). Sehr
reiche Kupferlager finden sich am Oberen See
(Halbinsel Keweenaw), im Coloradoplateau (Staa-
ten Montana, Arizona, Utah) und in Kalifornien
(1093 Mill. Pfd Kupfer). Gold (1910: 96,06
Mill. Dollar) und Silber (56,44 Mill. Dollar)
werden fast ausschließlich in den Weststaaten ge-
fördert, wo mit der Entdeckung wertvoller Lager-
stätten oft erstaunlich rasch blühende Gemein-
wesen entstehen, die nach der Erschöpfung der
Lager rasch wieder zurückgehen (beide in Colorado,
Montana, Utah, Nevada, Kalifornien, Idaho und
Arizona, Gold außerdem in Süddakota und in
Alaska). Für Zink kommen besonders Illinois,