Prinz dann 1885 die Landesuniversität Leipzig. Mit eifriger Arbeit
wußte er auch hier frohe Burschenlust zu verbinden. Professoren
und Studenten waren dem frischen und fröhlichen Kommilitonen
bald zugetan. Noch jetzt denkt der König gern an diese Zeit zurück.
Einen ergreifenden und in seiner Wirkung auf das Gemüt des
Prinzen tiefen und nachhaltigen Abschluß fand dieser Teil seiner
Ausbildung damit, daß der Prinz am 22. März 1886 unserm ersten
deutschen Heldenkaiser zum 89. Geburts-
tage die Glückwünsche König Allberts über-
bringen durfte. Am 25. Mai 1886 wurde
Prinz Friedrich August volljährig und er-
hielt damit vom 1. Zuni ab seinen eigenen
Hofstaat und als Residenz das Palais am
Taschenberge.
Der Vorbereitung des Prinzen auf
seinen Herrscherberuf dienten sodann auch
seine Reisen. Ihm war von jeher eine
tiefe Heimatsliebe und eine begeisterte
Verehrung für die landschaftlichen Schön-
heiten der Natur daheim und draußen
cigen. Frohes und ungezwungenes Wan-
dern durchs Sachsenland hatte er schon
in früher Jugend vom Vater gelernt. Aun
ging's binaus in die weite Welt. Noch
im Jahre 1886 führte den Prinzen Reise-
lust und Wissensdrang noch Österreich- . ..
Ungarn, Serbien, England. Auch Nord- ul o
deutschland bereiste er damals. Große König Zohann.
und tiefe Eindrücke sammelte der Prinz
dann vor allem auf seiner umfassenden Auslandsreise 1889/1890 nach
Osterreich, Italien, Spanien, Marokko, Agypten, Palästina, Sprien,
Kleinasien, Griechenland, der Türkei und Rumänien. Von all dem
großen Erleben im bunten Völkergewimmel der fernen Länder sind
ihm die Wanderungen zu den heiligen Stätten des Gelobten Landes
vor allem unvergeßlich geblieben. Insbesondere bot ihm Jerusalem
mit der Feier des Osterfestes ein seltenes Erlebnis eigener Art. WMit
vertiefter Weltkenntnis und geweitetem Blick und mit einem Schatze
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