Der König als Landesvater.
Es ist wohl selten geschehen, daß ein König sich so schnell und so
nachhaltig die Herzen seines Volkes erobert hat, wie König Friedrich
August die seiner getreuen Sachsen. Er hat es seinem Volke aller-
dings auch leicht gemacht, ihn zu lieben und zu verehren und ihm
zu vertrauen. Ist doch von Anfang an sein ganzes zielbewußtes
Bestreben dahin gegangen, sein Volk in allen seinen Schichten zu
Albert Georg Friedrich August
verstehen, große und kleine Sorgen mit ihm zu teilen und nach
Möglichkeit Freude und Zufriedenheit zu schaffen. Es war ein
köstliches Wort, das in der Geschichte fortleben wird, mit dem der
König bereits am Tage seiner Thronbesteigung die Herzen seiner
Landeskinder gefangen nahm: „Ich bringe Meinem Volke das
vollste Vertrauen entgegen, und es wird Mein stetes Be-
streben sein, des Landes und des Volkes Wohl zu fördern
und jeden, auch den letzten Meiner Untertanen glücklich
und zufrieden zu machen!“ Das waren Töne voll edler, schlichter
Herzenswärme, von einer Tiefe und Natürlichkeit des Empfindens,
wie sie von den Höhen eines Königsthrones kaum noch erklungen
waren. Wie Glockenklang hallten sie über Stadt und Land und
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