und Wälder ziehen sieht, die ihm an Stelle rauschender Feste Erholung
und Erhebung sind, den ergreift der Stolz auf diesen Herrscher,
der ein weit über Sachsens Grenzen hinaus leuchtendes Beispiel
der Tugenden ist, die allein ein Volk männlich und gesund erhalten.
König Friedrich August liebt vor allem den Pirschgang; dieser
ist die Krone aller Jagdarten und setzt genaue Kenntnis der Ge-
wohnheiten und des Standortes des Wildes voraus, er verlangt
Findigkeit in der unbemerkten Annäherung an das Wild, schnelle
Entschließung, und sein Erfolg ist zumeist einer besonderen Geschick-
lichkeit des Jägers zuzuschreiben. Da heißt es zwar frühzeitig auf-
stehen, damit der Zäger noch vor Sonnenaufgang am Platze ist, bevor
das Wild das schützende
Waldesdickicht wieder auf-
sucht; aber köstliche und ge-
nußreiche Stunden sind es,
womit der erwachende Tag
die geopferten Stunden
des Morgenschlafes vergilt.
Der Pirschgang des hohen
Jagdherrn gilt zumeist dem
Könige unserer Wälder,
dem stattlichen Edelhirsch,
und wird ausgeübt in den
Waldfluren der Dresdener
Heide, der Sächsischen Schweiz, der Forstreviere des Grillenburger
Waldes, der Gebirgsreviere Altenberg, Aassau und Rehefeld. Gleich-
falls auf dem Pirschgange erlegt der König den Damschaufler im
Moritzburger Tiergarten und den zierlichen Rehbock auf seiner schle-
sischen Besitzung Sibpllenort, im Reviere Helfenberg, auf den Staats-
forstrevieren Pillnitz, Moritzburg und Kreyem. Auf der erpachteten
Hochgebirgsjagd bei Tarvis in den Kärtner Alpen bieten sich dem
Könige lohnende Pirschgänge und Jagden auf Gemsen. Dem Pirsch-
gange zuzurechnen ist auch das Anspringen des Auerhahns in der
Balzzeit in der Sächsischen Schweiz, im Elsterer Staatsforstreviere
und im Zittauer Stadtforste.
Zu den Hofjagden, welche als Treibjagden abgehalten werden,
haben immer eine Anzahl Gäste aus den Kreisen der höheren Hof-
Sibyllenort.
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