Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

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anschließend J. 243 und links J. 242 brachen auf 1000 Meter 
breiter Front in das mit dreifachem Hindernis geschützte 
erste englische Grabensystem ein. Vor dem I. Bataillon Re- 
serve-Infanterieregiments 242 machte der Gegner einen tap- 
feren Gegenstoß. Das Bataillon schlug ihn ab und drang 
sofort unter Major Suffert bis in die zweite englische Stel- 
lung vor. Ihm folgte sofort seine Begleitbatterie, 8. Re- 
serve-Feldartillerieregiments 32. Das Aufrollen der Stel- 
lung nach rechts gelang aber nicht. Das Reserve-Infanterie- 
regiment 243 mußte sich mit Wegnahme der ersten Stellung 
begnügen, da jenseits des Kanals der deutsche Vorstoß nicht 
in der erhofften Schnelligkeit vorwärts kam. Die gesamte 
Artillerie der siebzehnten Ärmee wurde gebraucht, um diesem 
westlich der Linie Graincourt —Flesquioͤres vorwärts zu hel- 
  
  
   
Zwar war der Ort von der englischen Infanterie scheinbar 
bereits geräumt, aber die zahlreichen Maschinengewehrnester, 
besonders westlich des Kanals und an der bereits erwähnten 
Schutthalde, brachten den Angriff auf dem rechten Flügel 
der Division noch vor dem Orte zum Stehen. Vergebens 
war das II. Bataillon Reserve-Infanterieregiments 241 
dem Reserve-Infanterieregiment 243 nachgeschoben worden. 
Der Hauptangriff der Armee war nördlich von Hermies 
wieder zum Stehen gekommen. Die Schutthalde wurde 
erst am folgenden Morgen vom II. Bataillon Reserve- 
Infanterieregiments 107 besetzt und erst damit war die 93. 
Reservedivision von der Flankenbeschießung entlastet. 
Nach ruhig verlaufener Nacht drang das Reserve-Infan- 
terieregiment 241 unter Major von Kirchbach gegen s Uhr 
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Skizze 55. Die 53. Reservedivision vor Amiens, April 1918 
fen. Befehlsgemäß sollte die 53. Reservedivision ohne ge- 
nügende Artillerievorbereitung den Angriff Flesquières nicht 
weiter vortragen. 
Sie schloß auf und gliederte sich neu für die Fortsetzung 
des Angriffs am 22. Mätz frühzeitig. Er sollte die zweite 
englische Stellung in Besitz nehmen. In der Nacht räumte 
die englische s#1. Infanteriedivision, wie aus mitgehörtem 
Funkspruch schon erwartet wurde, Flesquières. Dus I. Ba- 
taillon Reserve-Infanterieregiments 241 stieß 5,15 Uhr vor- 
mittago bis in den nur noch von Nachtrupps verteidigten 
Ort vor. Auch das II. Bataillon Reserve-Infanterieregi- 
ments 243 stieß sofort nach. Jenseits des Kanals drang 
gleichzeitig das Bataillon Globig Reserve-Infanterieregi- 
ments 107 in die Engländerstellung ein. 
Nunmehr befahl die Division, Havrincourt in rücksichts- 
losem Draufgehen zu nehmen. Der Druck sollte von rechto 
aus erfolgen. Das ziel bildeten die englischen Batterien 
beiderseits des Ortes. Am Kanal entlang schob sich Reserve- 
Infanterieregiment 243, am Wege Flesquières— Havrin- 
court Reserve-Infanterieregiment 241 (ohne II. Bataillon), 
dazwischen Reserve-Infanterieregiment 242 vor. Dessen II. 
Bataillon bildete in der alten Siegfriedstellung die Reserve. 
Hinter den beiden Begleitbatterien, 3. und S. Reserve-Feld- 
artillerieregiments 32, eilten sechs weitere Batterien bis 
in Höhe von Flesquières vor. Links war der rechte Flügel der 
zweiten Armee, die 16. Infanteriedivision, im Vorgehen auf 
Ribecourt. Rechts hatte der Hauptangriff der siebzehnten 
Armee Demicourt südwärts durchschritten. 
So war die Lage gegen Mittag. Der Angriff auf Havrin- 
court erfolgte 2,4° Uhr nachmittags nach guter Vorarbeit 
der Artillerie. Er führte aber bis zum Abend nicht zum ziel. 
morgens in Havrincourt ein. 8 Uhr morgens war der Ort 
durchschritten. Rechts davon hatten sich die Reserve-Infan- 
terieregimenetr 242 und 243 sofort dem Vorgehen an- 
geschlossen, trotz des erneut von Westen her einsetzenden 
Flankenfeuers noch unbesiegter feindlicher Maschinengewehr- 
nester westlich des Kanals. 
Das gesamte englische Stellungssystem südwestlich von 
Cambrai hatte die Division nunmehr in seiner ganzen Tiefe 
durchstoßen. Da rief sie der Armeebefehl zurück. Bis Abend 
erreichte sie Cambrai und marschierte von da zur achtzehnten 
Armee. Der Marsch führte vom 24. bis 31. März quer 
durch das ganze verwüstete Sommegebiet — 27. März 
Beugny, 30. März Cléry, 31. März Proyart nahe der Straße 
Amiens—St. Quentin, bei strömendem Regen und fehlen- 
der Unterkunft eine gewaltige Anstrengung für die Truppen 
zwischen zwei Großkampfabschnitten. 
Am 1. Apri erreichte die Division Freonoy östlich der 
Avre im Bereiche der achtzehnten Armee. Sie wurde dem 
III. Armeekorps unterstellt und sollte sofort Gelegenheit 
finden, in den schweren Kampf um Amiens einzugreifen. 
8. Westlich der Avre 
vom 1. bis 12. April 1918 
Der rechte Flügel der achtzehnten Armee sollte dem 
linken Flügel der zweiten Armee durch scharfes Vorgehen 
über die Avre in Nichtung auf Amiens vorwärtsbelfen. Zu 
diesem Zweck war bereits einige Tage zuvor die sächsische 
23. Infanteriedivision eingesetzt worden, welche den Angriff 
über die Avre bis Moreuil vorgetragen hatte und nun den 
Brückenkopf bei Morisel und südlich gegen starke französische
	        
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